Sachsen-Anhalt

Arbeitszeiterhöhung für Lehrkräfte abgelehnt

Der dbb sachsen-anhalt lehnt die verpflichtende Erhöhung der Arbeitszeit für Lehrkräfte entschieden ab. Die von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) angeordnete Mehrarbeit sei nicht tragbar.

Thomas Gaube, stellvertretender Landesvorsitzender des dbb sachsen-anhalt und Vorsitzender des Lehrerkoordinierungsrates im dbb, sagte am 6. Februar 2023: „Mit der Anweisung von verpflichtender Mehrarbeit für alle Lehrkräfte in unserem Bundesland haben die Landesregierung und das Bildungsministerium den Arbeitsfrieden in unseren Schulen verletzt. Die seit Jahren stetigen Mehrbelastungen ohne Ausgleich ausgesetzte Lehrerschaft soll nun für Jahrzehnte personalpolitischen Versagens der Landesregierung und Landesbildungspolitik in die Pflicht genommen werden. Das nehmen wir nicht hin.“

Da der Dienstherr seine Fürsorgepflicht für die Aufrechterhaltung der Gesundheit und Dienstfähigkeit nur unzureichend wahrnehme, würden die Bildungsgewerkschaften im dbb Landesbund alle Lehrkräfte unterstützen, Belastungsausgleiche außerhalb des Pflichtunterrichts zu finden und umzusetzen, um einer weiteren Zunahme der Gesamtarbeitsbelastung entgegenzuwirken.

Kritik üben die Lehrerverbände auch an dem „bildungspolitischen Dialog“, bei dem die Maßnahmen in der Staatskanzlei verkündet wurden. Gaube: „Was sich ‚bildungspolitischer Dialog‘ nannte, entpuppte sich schnell als Monolog des Ministerpräsidenten und seiner Regierungsmitglieder, die ihren vorab beschlossenen Maßnahmenkatalog verkündeten. Sachliche Kritik wurde zurückgewiesen, Redebeiträge waren nur erwünscht, wenn Sie ergänzende Angebote zur Hebung der Unterrichtversorgung enthielten.“

Die beschlossene Mehrarbeit sei außerdem keine Lösung für den Lehrkräftemangel – im Gegenteil. „Die Lehrerinnen und Lehrer werden diese weitere Mehrbelastung, so sie diese gesundheitlich noch stemmen können, mit einer verstärkten Flucht aus dem Arbeitsleben beantworten. Der Attraktivität unseres Bundeslandes als künftigen Arbeitsort für Lehrerinnen und Lehrer haben Sie mit dieser Maßnahme einen Bärendienst erwiesen“, so Gaube Richtung Landesregierung.

 

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