Auszubildenden brauchen Perspektiven und keine Befristungen

„Das Angebot der Arbeitgeber in der aktuellen Tarifrunde bietet für die Auszubildenden im öffentlichen Dienst gar nichts“, stellte Sandra Kothe, Vorsitzende der dbb jugend am 25. April 2016 in Berlin im Gespräch mit Irene Mihalic, Sprecherin der Fraktion der Grünen für innere Sicherheit, fest.

Die Politikerin kennt die Probleme des öffentlichen Dienstes aus ihrer Zeit als Polizistin gut. Sie und Sandra Kothe sind sich einig, dass die Befristungen, mit denen junge Beschäftigte im öffentlichen Dienst nach ihren Ausbildungsabschlüssen oftmals abgespeist werden, über kurz oder lang zu einem massiven Nachwuchsproblem führen werden. Sandra Kothe:„Der öffentliche Dienst hat noch nie mit Traumgehältern gepunktet, aber die Arbeitsplatzsicherheit war für viele junge Leute ein Anreiz, sich trotzdem für den öffentlichen Dienst zu entscheiden. Dieses Pfund wird derzeit aber verspielt, da immer mehr Auszubildende nach ihrem erfolgreichen Abschluss nur noch befristet oder gar nicht eingestellt werden. Die Lösung kann nur die unbefristete Übernahme erfolgreicher Absolventen sein. Hier sind Bund und Kommunen bei den aktuellen Tarifverhandlungen gefordert“

Die beiden sich auch einig, dass neben der fehlenden Übernahme auch die hohe Zahl der sachgrundlosen Befristungen ein Problem sind. Die Bundestagsfraktion der Grünen überlegt derzeit, den Ausschluss sachgrundloser Befristungen im öffentlichen Dienst in einem Antrag an den Bundestag zu fordern. Auch mit Blick auf das Integrationsgesetz sieht die Sprecherin der Fraktion der Grünen für innere Sicherheit die Praxis des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF)kritisch, das dort gerade so dringend benötigte Personal nur befristet auf zwei Jahre einzustellen, da die Aufgabe des BAMFs auch die Integration der Flüchtlinge und nicht nur die Bescheidung von Asylanträgen umfasse. Es werde dort auf lange Zeit noch viel Arbeit geben.

Ein weiteres Gesprächsthema war die Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst, die auch Thema der Wertschätzungskonferenz der dbb jugend am 29. August und eines parlamentarischen Abends am 20. Oktober sein wird.

 

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