Befristung im öffentlichen Dienst auf Rekordniveau

Von wegen sicherer Arbeitsplatz: Im öffentlichen Dienst ist die Zahl der befristeten Stellen auf einem Rekordniveau. „In den letzten zehn Jahren haben wir im Arbeitnehmerbereich einen Anstieg um etwa 36 Prozent bei den Befristungen zu verzeichnen“, sagte der Zweite Vorsitzende und Fachvorstand Tarifpolitik des dbb, Willi Russ, am 6. März 2014 in Berlin. „In vielen Bereichen kann der öffentliche Dienst schon bei der Bezahlung nicht mit der Privatwirtschaft mithalten. Wenn nun auch mehr und mehr der Faktor Sicherheit wegbröckelt, braucht sich niemand über immer größeren Nachwuchs- und Fachkräftemangel zu wundern.“

„Junge Menschen wollen eine echte Perspektive, bevor sie sich für einen Arbeitgeber entscheiden. Daher fordern wir, die unbefristete Übernahme aller Auszubildenden im Tarifvertrag festzuschreiben“, bekräftigte Russ mit Blick auf die Verhandlungen zur Einkommensrunde mit Bund und Kommunen, die am 13. März in Potsdam beginnen. Von unter 300.000 im Jahr 2002 sei die Zahl der befristeten Stellen im Arbeitnehmerbereich auf über 400.000 im Jahr 2012 gewachsen. „Es ist an der Zeit, ein Zeichen zu setzen und den öffentlichen Dienst als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Das Ende der heutigen Befristungspraxis und ein deutliches Einkommensplus sind dafür der richtige Weg.“

 

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