Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB)
Berufliche Schulen: Lehrkräfte brauchen passgenaue Ausbildung
Thüringens Kultusminister Helmut Holter, derzeit Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), will alle Lehrkräfte einheitlich ausbilden, um sie unabhängig vom Schultyp flexibel einsetzen zu können. Die BvLB Bundesvorsitzenden Joachim Maiß und Eugen Straubinger lehnen das ab.
Thüringens Kultusminister Helmut Holter, derzeit Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), will alle Lehrkräfte einheitlich ausbilden, um sie unabhängig vom Schultyp flexibel einsetzen zu können. Die BvLB Bundesvorsitzenden Joachim Maiß und Eugen Straubinger lehnen das ab.
„Eine undifferenzierte Lehrerbildung ist kein Mittel, um den Lehrermangel zu beheben. Wir haben ein differenziertes Schulsystem und werden deshalb auch künftig unterschiedliche Ausbildungsformate für junge Lehrkräfte brauchen“, sagte Maiß am 20. August 2018. „Berufliche Schulen haben andere Herausforderungen als zum Beispiel Gymnasien. Die Ausbildung beruflicher Lehrkräfte muss auf die besonderen pädagogischen Herausforderungen der sehr heterogenen Schülerschaft und auf die enge Verbindung zu Unternehmen ausgerichtet sein. Die Ausbildung von Gymnasiallehrkräften fokussiert auf die bestmögliche Vorbereitung zum Erlangen der allgemeinen Hochschulreife. Der Einheitslehrer wird weder das eine noch das andere gut können.“
„Die Unterschiede in den Schulformen und die gänzlich unterschiedlichen pädagogischen Herausforderungen machen getrennte und spezifische Ausbildungen der jungen Lehrkräfte notwendig. Wir benötigen schulformspezifische Lehrämter“, unterstrich auch Straubinger. „Die Einführung des Einheitslehrers macht ein Schulsystem schlechter und ungerechter. Schleswig-Holstein schafft den „Einheitslehrer" übrigens gerade wieder ab.“