dbb Chef: Polizei braucht verlässliche Beschäftigungsbedingungen
Damit sich auch in den kommenden Jahren genügend junge Leute für einen Beruf bei der Polizei interessieren, „gibt es noch eine Menge zu tun“. Das hat der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt am 20. April 2015 auf dem 24. Bundeskongress der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPOlG) in Berlin unterstrichen.
In seinem Grußwort brachte Dauderstädt die Unterstützung des Dachverbandes für die DPolG-Forderung zum Ausdruck, Personalengpässe dadurch zu entlasten, dass den Polizistinnen und Polizisten manche zeitaufwendigen und nicht hoheitlichen Tätigkeiten von den Schultern genommen werden, etwa die Begleitung von Schwertransporten oder das Aufspüren von Fahrzeughaltern, die bei Rot eine Ampelkreuzung überfahren haben.
Zugleich seien verlässliche Beschäftigungsbedingungen bei der Polizei erforderlich. „Dazu gehören angemessene Bezahlung und kein legislatives Geschaukel mit der Absicherung sozialer Risiken. Wer sich verbeamten lässt, muss darauf vertrauen können, dass ihm eine sichere Beamtenversorgung im Alter und freie Heilfürsorge oder Beihilfe im Krankheits- oder Pflegefall zustehen. Wer als Tarifbeschäftigter zur Polizei geht, sollte sich nicht von Befristung zu Befristung hangeln müssen, sondern dauerhafte Berufsperspektiven bekommen“, forderte Dauderstädt und fügte hinzu: „Das mögen für manche Menschen ‚Privilegien‘ sein. Aber der Bürger ist auch privilegiert, wenn Menschen unter Einsatz von Leib und Leben für seine Sicherheit einstehen und zugleich auf ein Streikrecht verzichten.“ Dafür müsse der Staat seine Polizei anständig alimentieren. Notwendig seien auch Karriere- und Gestaltungsperpektiven, Beförderungen als Instrument zur Anerkennung beruflicher Leistungen und bessere Regelungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Der dbb Chef gratulierte Rainer Wendt, der auf dem Bundeskongress mit großer Mehrheit erneut zum Bundesvorsitzenden der DPolG gewählt worden war, und dankte allen Aktivisten der Gewerkschaft in Bund und Ländern für ihren Einsatz. Der Bundeskongress steht unter dem Motto „Sicherheit, Freiheit, Bürgerrechte – ohne uns läuft nichts“.