dbb Bürgerbefragung öffentlicher Dienst 2012
dbb jugend: "Öffentlicher Dienst muss junge Leute bei der Stange halten"
Die dbb jugend hat anlässlich der heute bekannt gegebenen Zahlen zur „dbb Bürgerbefragung öffentlicher Dienst 2012“ deutliche Attraktivitätssteigerungen für den Berufsnachwuchs angemahnt.
„Der öffentliche Dienst muss bei Bezahlung und Beschäftigungsbedingungen definitiv zulegen, damit er die jungen Leute bei der Stange halten kann“, sagte die dbb jugend-Vorsitzende Sandra Kothe am 10. Oktober 2012 in Berlin. „Nur mit einer angemessenen und leistungsgerechten Bezahlung sowie sicheren Arbeits- und Karriereperspektiven werden die öffentlichen Arbeitgeber künftig im Kampf um die besten Nachwuchskräfte bestehen können“, so Kothe.
Besonders junge Menschen und Berufsanfänger schätzten das Gehalt im öffentlichen Dienst als zu niedrig ein, zitierte die dbb jugend-Chefin die Ergebnisse der Bürgerbefragung, die der dbb seit 2007 beim Meinungsforschungsinstitut Forsa in Auftrag gibt. Der Nachwuchs zeige sich zwar überwiegend zufrieden mit den Arbeitsbedingungen, doch sei der Anteil der zufriedenen jungen Beschäftigten und Berufsanfänger deutlich geringer als bei den älteren Beschäftigten. „Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen kann immerhin die Hälfte der jungen Kolleginnen und Kollegen nicht feststellen, sage und schreibe 60 Prozent zwischen 14 und 29 Jahren erachten die Bezahlung der Anwärter, Azubis und Referendare als zu niedrig und ihre Aufstiegs-und Karrieremöglichkeiten für schlechter als in der freien Wirtschaft“, kritisierte Kothe.
Auch was das Potenzial des öffentlichen Dienstes als künftiger Arbeitgeber angeht, sieht die dbb jugend dringenden Verbesserungsbedarf: „Wenn schon die öffentlich Bediensteten allen Alters den Staat beim Werben um Berufseinsteiger und Fachkräfte gegenüber der Privatwirtschaft wegen der schlechteren Entlohnung und der mangelnden Karrieremöglichkeiten im Nachteil sehen, verwundert es nicht, dass mehr als die Hälfte der befragten jungen Menschen, die noch nicht in der Ausbildung oder im Job sind, eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst von vornherein für sich ausschließen“, sagte Kothe. „Vor diesem Hintergrund kann es für den Staat als Arbeitgeber nur ein Programm geben: Attraktivitätssteigerung in jeder Hinsicht!“