„Game Changer – Mach dich stark für equal pay!“ mit diesem Aufruf hat die Equal-Pay-Day-Initiative ihre bundesweite Kampagne für gleichberechtigte Bezahlung von Männern und Frauen gestartet. Die dbb frauen unterstützen den Aufruf und fordern insbesondere männliche Akteure in Politik und Verwaltung auf, entschieden gegen geschlechterbedingte Entgeltunterschiede einzutreten.
„Geschlechterbedingte Verdienstunterschiede sind auch im öffentlichen Dienst Fakt. Je nach Beschäftigungsbereich werden Frauen für den gleichen Job um bis zu 20 Prozent schlechter bezahlt als Männer. Die Konsequenzen dieses Missstands reichen bis in den Ruhestand hinein, wo Frauen eine deutlich niedrigere Rente beziehen als Männer mit gleicher Qualifikation. Um das zu ändern, müssen wir die Spielregeln ändern. Wir brauchen vor allem mehr männliche Vorbilder, die den Mut beweisen und Ungerechtigkeiten bei der Bezahlung von Männern und Frauen transparent machen – gerade auch im öffentlichen Dienst“, erklärte dbb frauen Chefin Milanie Kreutz am 2. November 2020 anlässlich der Kickoff-Veranstaltung zur Kampagne.
Mit ihren Forderungen geht Kreutz aber noch einen Schritt weiter. Auch die Arbeitgeber, öffentliche wie privatwirtschaftliche, müssten die Ursachen geschlechterbedingter Verdienstunterschiede entschiedener als bisher angehen. „Neben der Aufwertung von Gesundheits- und Fürsorgeberufen müssen Männern und Frauen gleiche Aufstiegschancen gewährleistet werden. Im öffentlichen Dienst ist zudem die genderneutrale Leistungsbewertung ein wichtiger Schlüsselfaktor, um Entgeltgleichheit zu erreichen“, stellte Kreutz heraus.
Aber auch eine gesetzliche Lösung, die jene sanktioniert, die sich nicht an den Equal-Pay-Grundsatz halten, gehöre aus Sicht der dbb frauen Chefin dazu. „Hier muss das Entgelttransparenzgesetz weiterentwickelt werden. Island, Frankreich, Spanien und Großbritannien gehen hier mit guten Beispielen voran. Deutschland, als eine der wichtigsten Wirtschaftsnationen, könnte diesen Vorbildern mit einer nationalen Lösung folgen und in Europa selbst zum Game Changer werden“, so Kreutz.
Hintergrund:
2008 wurde die jährliche Kampagne zum Equal Pay Day durch den Business and Professional Women (BPW) Germany e.V. initiiert und wird seitdem vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Es ist der Verdienst der langjährigen Kampagnenarbeit rund um den Aktionstag, dass heute breit und öffentlich über die Ursachen des Gender Pay Gap diskutiert wird. Die dbb bundesfrauenvertretung unterstützt die Equal-Pay-Day-Initiative als Schwerpunktpartnerin und setzt sich für gendergerechte Bezahlung im öffentlichen Dienst ein.