dbb jugend kritisiert „frisierte Farce“

Kothe: Armutsbericht ist Armutszeugnis der Bundesregierung

Als „frisierte Farce“ hat die Vorsitzende der dbb jugend Sandra Kothe den heute vom Bundeskabinett verabschiedeten so genannten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung kritisiert. „Nach monatelangen koalitionsinternen Querelen über Formulierungen in dem Bericht beschloss die Regierung nun eine Version mit teilweise grundlegenden Änderungen von Aussagen, weil die ursprüngliche Fassung einzelnen Regierungsmitgliedern nicht positiv genug war – ein klarer Fall von Schönfärberei“, monierte dbb jugend-Chefin Kothe in Berlin.

Dass jetzt Sätze wie „Die Privatvermögen in Deutschland sind sehr ungleich verteilt" oder "Allerdings arbeiteten im Jahr 2010 in Deutschland knapp über vier Millionen Menschen für einen Bruttostundenlohn von unter sieben Euro" fehlten und einzelne Passagen sogar völlig ins Gegenteil verkehrt worden seien (aus „Die Einkommensspreizung hat zugenommen“ wurde „Die Ungleichheit der Einkommen nimmt derzeit ab."), grenze an Fälschung und lasse grundsätzlich an der Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit der Berichte der Bundesregierung zweifeln, so Kothe. „Dieser Armutsbericht ist jedenfalls ein Armutszeugnis der Bundesregierung“, urteilte die dbb jugend-Chefin und forderte die Bundesregierung auf, in ihrer Berichterstattung „mehr Sachlichkeit anstelle von willkürlichem Umgang mit der Wirklichkeit walten zu lassen.“ Die Regierungsspitze solle sich darüber im Klaren sein, dass sich die Bürgerinnen und Bürger nicht für dumm verkaufen lassen, betonte Kothe.

 

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