Tarifverhandlungen AMEOS Krankenhausgesellschaft Niedersachsen
Verhandlungsfortschritte aber kein umfassendes Arbeitgeberangebot
Am 25. Juni 2019 haben ver.di und dbb/GeNi in Hildesheim die Tarifverhandlungen mit Vertretern der AMEOS Krankenhausgesellschaft Niedersachsen mbH fortgesetzt. Nachdem die Gewerkschaften in der vergangenen Runde die Regelungen der neuen Entgeltordnung (EGO) zum TVöD erläutert hatten, haben die Arbeitgeber eigene Überlegungen vorgestellt. Ziel der Tarifvertragspartner ist die Schaffung einer neuen EGO bei AMEOS in Hildesheim/Hameln und Osnabrück. Die Gewerkschaften fordern dazu die Übernahme der TVöD-EGO.
Die Arbeitgeber haben bisher kein Angebot vorgelegt, wie die Vergütungen aller Beschäftigten erhöht werden könnten. Sie begründete dies damit, dass Mehrkosten, die durch die Einführung der neuen Entgeltordnung entstehen werden, noch nicht errechnet oder beziffert werden können. Lediglich für die Schülerinnen und Schüler wurden Erhöhungen der Ausbildungsvergütungen angeboten.
Nachdem sich die Arbeitgeberseite in den vergangenen Wochen einen Überblick über die neue Entgeltordnung verschaffen konnte, hat sie erste Vorstellungen zur Umsetzung präsentiert. Dazu seien jedoch noch umfangreiche weitere Prüfungen des Ist-Zustands der Eingruppierung der jetzigen Beschäftigten notwendig. Erst danach könnten eventuelle Kosten der Überleitung in eine neue Entgeltordnung abgeschätzt werden.
Gewerkschaften und Arbeitgeber haben sich auf eine Fortsetzung der Verhandlungen am 31. Juli 2019 verständigt. Bei diesem Termin soll dann ein Arbeitgeber-Angebot vorgestellt werden. Ein weiterer Termin ist für den 30. August 2019 vorgesehen.
Hintergrund
Erst nach wochenlangen Streiks konnten sich der dbb im August 2016 mit AMEOS auf ein Eckpunktepapier einigen, das die Vergütungserhöhungen ab 1. Mai 2016 bis 30. April 2019 festlegt. Dabei wurde auch die Vereinbarung eines MantelTV, AzubiTV und eines Schlichtungsverfahrens festlegt. Diese Verhandlungen sind erfolgreich beendet worden. Die Vergütungsregelungen und einige weitere Punkte waren bereits zum 30. April 2019 wieder kündbar. Die Kündigungen wurden vorgenommen, um ab Mai 2019 über weitere Vergütungserhöhungen verhandeln zu können.