Demonstration durch die Innenstadt

Warnstreik in Hamburg: Öffentlicher Dienst erhöht Druck auf Arbeitgeber

Landesbeschäftigte aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes haben in Hamburg am 25. Februar 2019 ihre Arbeit niedergelegt. Der ganztägige Warnstreik wurde von einer Demonstrati-on durch die Hansestadt begleitet.

Rund 1.150 Frauen und Männer zogen von der Davidwache auf der Reeperbahn zum Gänsemarkt in der Innenstadt. „Wir lassen uns den öffentlichen Dienst nicht kaputtsparen“, sagte der dbb Landesvorsitzende Rüdolf Klüver. In der dritten Runde der Tarifverhandlungen, die am kommenden Donnerstag startet, werde daher hart verhandelt – zum Wohle der Beschäftigten. Eine klare Absage erteilte er hingegen der Blockadehaltung der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) unter der Führung von Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz. „Die Forderung nach 6 Prozent mehr Lohn, jedoch mindestens 200 Euro, ist gerechtfertigt“, so Klüver. „Denn ansonsten werden wir gerade mit den Lebenshaltungskosten in Hamburg keine qualifizierten Fachkräfte mehr für den öffentlichen Dienst gewinnen können.“

Rainer Wendt, der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), betonte in seiner Rede die Forderung des dbb, das Ergebnis der Tarifverhandlungen zeitgleich und systemgerecht auf die Beamtinnen und Beamten zu übertragen. „Die Kassen der Länder sind prall gefüllt“, stellte Wendt klar. „Und daran hat auch die Beamtenschaft in den Ländern erheblichen Anteil.“ Darum sei es jetzt nur gerecht, wenn diese wertvolle Arbeit der Staatsdiener entsprechend honoriert werde.

Die stellvertretende Bundesvorsitzende der dbb jugend Liv Grolik stellte eine weitere Forderung der Gewerkschaften heraus: „100€ mehr für Azubis ist ein Minimum und eine Übernahme nach erfolgreicher Ausbildung sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein - bei über 200.000 Fehlstellen im öffentlichen Dienst."

Michael Adomat, stellvertretender Vorsitzender des dbb hamburg, dankte den vielen Demonstranten, die durch die Hamburger Innenstadt zogen. „Mit Aktionen wie dieser halten wir den Druck auf die TdL hoch“, sagte Adomat, „und die ersten Verhandlungsrunden haben gezeigt, dass die TdL wohl nur unter Druck reagiert.“

 

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