IAB Studie zum Fachkräftemangel in Kitas

Wildfeuer: Höhere Personalmittel für qualifizierte Betreuungskräfte in der Haushaltsplanung verankern

Arbeitslose können den Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung nur geringfügig mindern. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg zur Qualifizierung von SGB-II-Empfängern hervor. Zwar räumten die Arbeitsmarktforscher ein, dass die Qualifizierung von interessierten Arbeitslosengeld-II-Beziehern zur Deckung des Bedarfs beitragen können, jedoch kämen angesichts der hohen Ansprüche im Berufsfeld nicht viele Alg-II-Bezieher sofort oder in relativ kurzer Zeit für eine entsprechende Tätigkeit in Betracht.

Die dbb bundesfrauenvertretung drängt darauf, die Ergebnisse der Studie ernst zu nehmen und bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels auf qualifizierte Betreuungskräfte zu setzen. „Eine geringfügige Beschäftigung von unterqualifizierten Arbeitskräften in Betreuungseinrichtungen ist ein Affront gegenüber all jenen, die diesen verantwortungsvollen Beruf gewählt haben und die dreijährige Ausbildung auf sich genommen haben“, machte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, am 16. Mai 2013 deutlich. Mit Blick auf den hohen Anteil an Frauen im Berufszweig „Erziehung und Bildung“ des öffentlichen Sektors, sagte sie: „Hier sind die Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen besonders gravierend und werden durch solche Notfalllösungen zusätzlich verstärkt. Hier muss die Bundesregierung einen Riegel vorschieben. Anstatt die Löhne im ohnehin unterbezahlten Betreuungssektor weiter zu drücken, müssen stärkere finanzielle Anreize geschaffen werden, um langfristig gut ausgebildetes Personal in ausreichender Zahl bereitstellen zu können. Dazu gehört es auch, die dafür notwendigen Mittel im Haushalt langfristig einzuplanen und fest zu verankern.“

Der IAB-Studie zufolge hatten im Jahresdurchschnitt 2011 rund 6.000 Bezieher von Arbeitslosengeld II einen entsprechenden Berufswunsch angegeben und konnten dafür auch den erforderlichen Schulabschluss vorweisen. In Kinderbetreuungseinrichtungen und der Tagespflege fehlten laut Prognose jedoch rund 65.000 Vollzeitkräfte.

 

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