dbb Truck erreicht Erfurt

Beamtenbund ruft Bürger zur Unterstützung des öffentlichen Dienstes auf

Einen Tag vor Beginn der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen haben dbb und Thüringer Beamtenbund auf die Situation der Beschäftigten im öffentlichen Dienst in Thüringen aufmerksam gemacht. Der Erfurter Anger war dabei die vorerst letzte Station der „starken Tour“ eines dbb Trucks quer durch Deutschland, bevor dieser den Verhandlungsort Potsdam ansteuert. Ziel der Tour ist es, Bürgerinnen und Bürger über die Forderungen des dbb in der Einkommensrunde 2012 zu informieren und die Arbeit des öffentlichen Dienstes in den Fokus des Bürgerinteresses zu rücken.

„Der Arbeitsplatzabbau der letzten zehn Jahre hat zu einer enormen Arbeitsverdichtung für die Beschäftigten geführt. Wenn wir nicht die Zukunft unseres Gemeinwesens verzocken und im Wettbewerb um immer knapper werdende Fachkräfte unterliegen wollen, muss jetzt eine spürbare Erhöhung der Einkommen her“, sagte Helmut Liebermann, Vorsitzender des tbb beamtenbund und tarifunion thüringen. Im vergangenen Jahrzehnt seien in Thüringen allein im kommunalen Bereich ca. 30 Prozent der Stellen weggefallen - bei gleichbleibendem Aufgabenumfang.

„Wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind, halten wir die Straßen und Autobahnen sauber und fahrbereit. Wenn Sie im Krankenhaus liegen, pflegen wir Sie! Wenn Sie zur Arbeit gehen, übernehmen wir die Erziehung ihres Nachwuchses. Kurz: Wenn Sie wollen, dass Deutschland funktioniert, verlassen Sie sich auf die öffentliche Verwaltung“, rief Liebermann den Erfurterinnen und Erfurtern zu. „Zum Nulltarif ist das aber nicht zu haben, und Thüringen trägt im Vergleich der Bundesländer seit Jahren die rote Laterne beim Einkommensniveau“, sagte Liebermann. Zudem stehe der öffentliche Dienst vor einem Fachkräfteproblem und kämpfe bereits heute mit Nachwuchsmangel. „Wenn die Politik es ernst meint mit der Absicht, Zeichen gegen die Abwanderung junger Menschen zu setzen, muss sie Ungleichheiten in der Bezahlung beseitigen und im Lohnniveau aufholen. Dafür kämpfen wir in dieser Lohnrunde!“ Letztlich komme das auch Bürgerinnen und Bürgern zu Gute, die bundesweit qualitativ gleichbleibende öffentliche Dienstleistungen erwarteten.

Stellvertretend für die rund 45.000 Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen in Thüringen standen vor Ort mehrere hundert Kolleginnen und Kollegen der von der Einkommensrunde betroffenen Mitgliedsgewerkschaften des tbb Rede und Antwort zu ihren drängendsten Problemen. Mit einer Riesen-Waage wurden symbolisch die immer weiter gestiegenen Belastungen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst dargestellt.

Am 1. März 2012 beginnen in Potsdam die Verhandlungen für mehr als zwei Millionen Beschäftigte der Kommunen und des Bundes. Der dbb fordert eine lineare Erhöhung der Tabellenentgelte um 6,5 Prozent, jedoch mindestens 200 Euro mehr für die rund zwei Millionen Beschäftigten. Auszubildende sollen übernommen und ihre Vergütung um 100 Euro angehoben werden.

 

 

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