Künstliche Intelligenz und Hightech

Bildungsministerin Karliczek: Dürfen uns nicht immer schlechtreden

Anja Karliczek plädiert für mehr Optimismus mit Blick auf die Zukunft in Technologiefeldern wie Künstliche Intelligenz (KI), Umwelttechnik, Gesundheit und Mobilität. Hier werde Deutschland weiterhin Weltklasse sein, sagt die Bundesministerin für Bildung und Forschung.

„Wir dürfen uns selbst nicht immer schlechtreden“, sagte Karliczek  im Interview mit dem dbb magazin (Ausgabe Juli/August 2019). Die KI-Forschung in Deutschland ist aus ihrer Sicht beispielsweise gut aufgestellt. Mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz habe man das größte Institut auf diesem Sektor weltweit. Zudem werde eine halbe Milliarde Euro zusätzlich in Maßnahmen zur KI-Förderung investiert. Aber die Ministerin bekannte auch: „Es ist richtig, dass auch andere Länder eine hohe Dynamik in diesem Bereich entwickeln. Wir müssen uns schneller anpassen und auch mehr wagen.“

Den DigitalPakt für Schulen, der nun endlich ins Werk gesetzt wird, bezeichnete Karliczek als „Innovationsimpuls“, von dem man sich nachhaltige Strukturveränderungen erhoffe. Insbesondere würden an den Schulen Konzepte für die professionelle Betreuung der IT-Infrastruktur, zum Erhalt des Betriebs und zum Schutz gegen Eingriffe benötigt. „Dafür braucht es gute IT-Netzwerke in Schulen. Der DigitalPakt sieht deswegen ausdrücklich eine regionale oder landesweite Förderung der Entwicklung professioneller Supportlösungen vor“, so Karliczek.

Mit Blick auf den aktuellen Fachkräftemangel sagte die Ministerin, dass es künftig stärker darauf ankommen werde, die Zahl der Nicht- und Geringqualifizierten deutlich zu verringern. „Das müssen wir tun, um diesen Menschen eine bessere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Das ist nur über Aus- und Weiterbildung zu schaffen. Außerdem wollen wir, dass beruflich gewonnene Erfahrung besser anerkannt wird.“

Neue Herausforderungen sieht Karliczek auch auf die berufliche Bildung zukommen: „Die Digitalisierung und die weitere Internationalisierung der Wirtschaft spielen auch dort eine immer größere Rolle.“ Neue Berufe und Zusatzqualifikationen müssten entwickelt, Fortbildung geregelt und durch einheitliche Abschlussbezeichnungen verständlicher und transparenter werden. So „werden sich künftig berufliche Abschlüsse gegenüber akademischen Bildungswegen im internationalen Vergleich besser einordnen lassen. Dadurch unterstreichen wir die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung“, machte Karliczek deutlich.

Mit dem flächendeckenden Mangel an Lehrerinnen und Lehrern will sich die Bundesbildungsministerin nicht abfinden. „Der Beruf des Lehrers muss attraktiv sein. Und wir brauchen künftig genügend Lehramtsstudienplätze.“ Dabei unterstütze das Bundesministerium die Länder mit der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“.

 

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