Branchentag in Dresden

Bundeswehr-Beschäftigte: Eine starke Truppe für die Truppe

Zahlreiche Arbeitnehmer und Beamte der Bundeswehr sind am 18. Januar 2016 im Bundeswehdienstleistungszentrum Dresden zusammen gekommen, um ihre aktuellen Beschäftigungsbedingungen zu diskutieren und hieraus Erwartungen an die im März startende Einkommensrunde bei Bund und Kommunen zu formulieren. „Die Truppe braucht eine starke Truppe, die ihr als leistungsfähiger ziviler Partner zur Seite steht“, betonte Herbert Schug, Bundesvorsitzender des Verbands der Arbeitnehmer der Bundeswehr (VAB), anlässlich des Treffens.

Die rund 75.000 zivilen Fachkräfte, davon rund 25.000 Beamte und 50.000 Arbeitnehmer, spielten als Dienstleister in den Bereichen Personal, Ausrüstung, Informationstechnologie und Nutzung, Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen sowie Rechtspflege und Militärseelsorge eine wesentliche Rolle für die Armee. „Tagtäglich sorgen die Kolleginnen und Kollegen dafür, dass die Soldatinnen und Soldaten sich voll und ganz auf ihren Dienst konzentrieren können“, betonte Schug. Insbesondere in den vergangenen Monaten hätte die Bundeswehrverwaltung neben ihren regulären Aufgaben zahlreiche Aufgaben im Zusammenhang mit der Bewältigung der Flüchtlingssituation geschultert: „Zusätzliche Transport-, Verpflegungs- und Unterbringungsherausforderungen wurden ebenso wie Unterstützungsabordnungen zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit großer Hilfsbereitschaft und Motivation angenommen – obwohl wir wegen des stetigen Personalabbaus im Zuge der Umstrukturierung schon zu wenige sind, um allein unseren originären Auftrag zu erfüllen“, machte der VAB-Chef deutlich. Vor diesem Hintergrund erwarteten die Beschäftigten zumindest einen spürbaren Einkommenszuwachs als Zeichen der Wertschätzung, sagte Schug mit Blick auf die Einkommensrunde. „Auch die Ost-West-Angleichung der Jahressonderzahlung ist nach mehr als einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit jetzt endlich einmal fällig“, forderte Schug.

Auch der Zweite Vorsitzende des dbb, Willi Russ, betonte in Dresden, dass sich die deutlich gestiegene Arbeitsbelastung der Beschäftigten im öffentlichen Dienst „im Gehalt widerspiegeln“ müsse. „Wir werden verhindern, dass der öffentliche Dienst von der Lohnentwicklung in der Privatwirtschaft abgekoppelt wird“, machte Russ, der Verhandlungsführer des dbb sein wird, deutlich. Neben einer spürbaren Lohnerhöhung will der dbb den Arbeitgeber Staat attraktiver für den Berufsnachwuchs machen und eine unbefristete Übernahme aller Auszubildenden durchsetzen. „Die Befristung von Stellen im öffentlichen Dienst hat ein unerträgliches Ausmaß erreicht“, sagte Russ, damit müsse Schluss sein, wenn der öffentliche Dienst qualifizierte und motivierte junge Menschen für sich gewinnen wolle.

 

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