dbb auf der Arbeitsschutzmesse A+A 2015

Der Wandel der Arbeitswelt im Zuge von Digitalisierung und demografischer Entwicklung schreitet rasant voran und mit ihm die Diskussion darüber, wie Arbeiten in der Zukunft gestaltet werden sollte. Unter dem Slogan „Arbeiten 4.0“ nahm dieses Thema auch großen Raum auf der diesjährigen Arbeitsschutzmesse A+A in Düsseldorf ein, an der sich der dbb nun zum dritten Mal beteiligte.

In der letzten Oktoberwoche informierte der dbb an seinem Stand über Arbeitsschutz im öffentlichen Dienst und wurde dabei von Seiten der Mitgliedsgewerkschaften BTB und GdS tatkräftig unterstützt. Die Kolleginnen und Kollegen führten fruchtbare Gespräche mit interessierten Messebesuchern, die sich über die Arbeit des dbb und die Vorteile einer Mitgliedschaft informierten. Unter den Standbesuchern waren auch zahlreiche dbb-Mitglieder, die sich über Arbeitsschutzthemen austauschen wollten. Schnell vergriffen war die zur Messe neu aufgelegte „Vorschriftensammlung Arbeitsschutz“ sowie der neue Flyer „dbb – aber sicher“, in dem die Aktivitäten des dbb im Arbeits- und Gesundheitsschutz vorgestellt werden. Die Vorschriftensammlung ist in der Reihe „Gesetzestexte“ des dbb verlags erschienen und kann dort bezogen werden.

Parallel zur Messe fand ein internationaler Kongress statt, in welchem aktuelle Fragen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit diskutiert wurden. Der dbb hat dort gemeinsam mit der dbb akademie an zwei Veranstaltungsreihen aktiv mitgewirkt:

Im Rahmen eines neu ins Leben gerufenen Veranstaltungsformats „Führungskräftetreffen Öffentlicher Dienst“ tauschten sich Bürgermeister und Personaldezernenten der Kommunalverwaltung darüber aus, wie die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsbereitschaft der Beschäftigten erhalten werden können, um den kommunalen Aufgaben auch in Zeiten von Fachkräftemangel und demografischem Wandel nachkommen zu können.

Zu den Herausforderungen der kommunalen Personalpolitik zählen auch Gewalterfahrungen im Alltag der Beschäftigten. Für den dbb hielt Professor Bernhard Frevel einen Vortrag über Sicherheit und Gewaltprävention in Kommunalverwaltungen. Seine Ausführungen basierten auf den Ergebnissen eines gleichlautenden Forschungsprojekts, das er im Auftrag der komba gewerkschaft durchgeführt hatte. Er hob hervor, dass es verschiedene Ursachen für das Entstehen von Gewalt gebe und das Phänomen deshalb auf verschiedenen Ebenen angegangen werden müsse. Die Gründe können sowohl in der Person des „Täters“ (zum Beispiel Existenzängste, Persönlichkeitsstörungen, Alkoholprobleme et cetera) liegen, als auch in der Person des „Opfers“ (zum Beispiel mangelnde Empathie, Kommunikationsprobleme, Überlastung, et cetera); gleichzeitig spielen die baulich-technischen Begebenheiten (z.B. Gestaltung des Wartebereichs) und die Art der Arbeitsorganisation (Einzelarbeitsplätze) eine wesentliche Rolle. Mit der Aussage „Gewaltprävention ist Bürgermeisterpflicht“ machte Professor Frevel deutlich, dass für eine erfolgreiche Präventionsstrategie die Behördenleitung die Verantwortung für den vielschichtigen Prozess übernehmen und voll dahinter stehen müsse.

Zum Forschungsprojekt wurde eine Broschüre „Sicherheit und Gewaltprävention in Kommunalverwaltungen“ herausgegeben, die unten abgerufen werden kann. Dort ist auch eine Kurzfassung der Broschüre in Form eines Positionspapiers der komba nrw eingestellt.

Die zweite Veranstaltung fand im Rahmen des „Forums Öffentlicher Dienst“ statt und beschäftigte sich mit der „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen an Arbeitsplätzen im Öffentlichen Dienst“. Um auch die Messebesucher ohne Kongressticket mit diesem Thema zu erreichen, wurden zusätzlich zwei Kurzvorträge im Messebereich auf der Bühne „Corporate Health“ angeboten. So referierte Werner Dörr, GdS, über „Gefährdungsbeurteilung – eine Chance für Betriebs- und Personalräte“ und Rita Jenewein von der dbb akademie informierte über „Gesundheitsförderndes Führen im Öffentlichen Dienst“.

 

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