Zukunftsgespräch Bundesregierung – Sozialpartner 2015

dbb: Bei allen Chancen, negative Aspekte der Digitalisierung nicht außer Acht lassen

Vor Beginn des Spitzengesprächs der Bundesregierung mit den Sozialpartnern auf Schloss Meseberg hat der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt am 4. Juni 2015 in Berlin darauf hingewiesen, dass bei einer Erörterung des diesjährigen Schwerpunktthemas „Auswirkungen der Digitalisierung auf Arbeitswelt und Qualifizierung“ der öffentliche Dienst zwangsläufig schnell in den Fokus rückt.

Dauderstädt: „Die Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland setzt eine moderne Infrastruktur voraus. Dazu gehört auch ein öffentlicher Dienst, der mit der digitalen Entwicklung Schritt hält und die diesbezüglichen Erwartungen der Bürger und der Wirtschaft gleichermaßen erfüllen kann.“

Die Bundesregierung, so der dbb-Chef weiter, habe mit Projekten wie der Demografie-Strategie, dem Programm „Digitale Verwaltung“ oder dem Grünbuch „Arbeiten 4.0“ gute Ansätze geliefert, die der dbb konstruktiv und kritisch begleite: „Wir nutzen dafür als Gewerkschaft unsere Gestaltungskompetenzen in Tarifverträgen und über Personal- und Betriebsräte in Vereinbarungen mit den Arbeitgebern, um zeitgerechte Modelle für Arbeitszeiten und Arbeitsformen ebenso wie zum Familie-Berufs-Spannungsfeld anzubieten. Wie bejahen dazu auch Chancen wie Pflichten zu erforderlichen Qualifikationen.“ Gleichzeitig mache der dbb aber auch nachdrücklich auf die mit einer umfassenden Digitalisierung der Gesellschaft verbundenen Gefahren für Bürger und öffentlich Bedienstete aufmerksam. Dauderstädt: „Mit Sorge blicken wir zum Beispiel auf den Verlust sozialer Kontaktebenen durch anonymisierte Arbeitsplätze, auf die Verdrängung von Festangestellten durch ‚digitale Tagelöhner‘ oder die Entwertung klassischer Aufgabenfelder im Zuge einer immer stärker um sich greifenden Digitalisierung und Automatisierung der Abläufe. Auch über diese negativen Aspekte müssen wir heute in Meseberg mit der Bundesregierung sprechen.“

 

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