dbb Branchentag Forstleute: Nachhaltige Arbeit verdient mehr Wertschätzung

„Wir hegen und schützen das Ökosystem Wald – dafür verdienen wir mehr Wertschätzung,“ argumentierten die Beschäftigten der bayerischen Forstverwaltung, die am 12. Dezember 2016 - zwei Tage vor Verkündigung der gewerkschaftlichen Tarifforderung zur bevorstehenden Einkommensrunde für die Landesbeschäftigten - in Nürnberg zu ihrem Branchentag zusammen gekommen waren. An der Diskussion beteiligten sich auch Kolleginnen und Kollegen aus Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz.

„Die Länder müssen auch künftig ihrer Verantwortung gegenüber den Forstverwaltungen gerecht werden und sollten nicht alles kommunalisieren, um die erforderliche finanzielle Unterstützung mit formalen Argumenten versagen zu können“, sagte der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende und Fachvorstand Beamtenpolitik des dbb Hans-Ulrich Benra. „Die Forstleute wollen und sollen Landesbedienstete bleiben. Und sie sollen anständig bezahlt werden: Deshalb fordern wir eine sach- und anforderungsgerechte Eingruppierung.“

„Die tariflichen Reglungen im Forstbereich sind weder unserer Ausbildung noch unseren verantwortungsvollen Aufgaben angemessen“, stellte Bernd Lauterbach, Landesvorsitzender des Bund Deutscher Forstleute (BDF) in Bayern klar. „Wir liefern das Holz für die Holz- und Sägeindustrie und sorgen damit auch für Arbeitsplätze in den ländlichen Räumen, wir machen den Wald fit für den Klimawandel und schützen gleichzeitig das Ökosystem Wald, auch in der forstlichen Umweltbildung legen wir den Grundstein für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft. Daher fordern wir die gleichen Aufstiegsmöglichkeiten wie die anderen Beschäftigten in öffentlichen Verwaltungen.“ Deshalb müssten auch Forstleute von der allgemeinen positiven wirtschaftlichen Entwicklung profitieren: „Denn dieser Erfolg baut auch auf unserer Leistung und unserem Engagement, auf unserer funktionierenden Verwaltung auf“, so Lauterbach.

Hans-Ulrich Benra forderte die in Nürnberg versammelten Arbeitnehmer und Beamten der Forstverwaltung auf, zusammenzustehen. „Auch wenn die Beamten unter Ihnen ihre Forderungen zur Einkommensrunde nicht auf dem Weg von Arbeitsniederlegungen deutlich machen können: Unterstützen Sie Ihre tarifbeschäftigten Kolleginnen und Kollegen, weil auch Sie von einem guten Tarifabschluss profitieren werden.“ Der dbb werde sich auch in der Einkommensrunde 2017 für die 1:1 - Übernahme des linearen Abschlusses einsetzten, bekräftigte Benra: „Und damit meinen wir eine zeit-und wirkungsgleiche Übertragung für alle Landes-und Kommunalbeamten.“

Hintergrund

Bei den Branchentagen treffen sich in ganz Deutschland die Beschäftigten der einzelnen Berufsgruppen, um mit dbb-Vertretern über die Situation in ihren Arbeitsbereichen und die Erwartungen an die kommende Einkommensrunde zu diskutieren. Die Ergebnisse der Gespräche fließen in die endgültige Forderung des dbb an die Arbeitgeber ein, die am 14. Dezember 2016 von den gewerkschaftlichen Gremien in Berlin beschlossen wird.

Anfang 2017 beginnen die Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) über den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L). Davon werden insgesamt fast drei Millionen Beschäftigte betroffen sein: Rund 800.000 Arbeitnehmer der Länder (ohne Hessen), für die der TV-L direkte Auswirkungen hat, sowie etwa 2,2 Millionen Beamte und Versorgungsempfänger in Ländern und Kommunen (ohne Hessen), auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll.

 

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