dbb bundesfrauenvertretung fordert: Familien besser stellen!

Gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Förderung von weiblichen Karrieren sind für berufstätige Eltern und öffentliche Arbeitgeber entscheidende Zukunftsfaktoren – vor allem in Krisenzeiten: „Gerade jetzt, da die Folgen der Griechenlandpleite auf die europäische und damit auch auf die deutsche Wirtschaft nicht abzuschätzen sind, wird es immer wichtiger, berufstätige Frauen und Mütter im Erwerbsleben zu halten sowie Familie und Beruf gleichzeitig zu ermöglichen. Der öffentliche Dienst, als Garant für einen stabilen und verlässlichen Staat, muss jetzt seine Vorbildrolle voll ausspielen. Schließlich beschäftigt er überwiegend Frauen und Mütter“, sagte Wildfeuer am 4. September 2012 auf dem dbb Landesfrauenkongress in Hamburg und sprach sich für den Ausbau von flexiblen Arbeitszeitmodellen aus, die sich positiv auf die Karriereentwicklung von Eltern auswirken. „Wer sich aus familiären Gründen für einen Teilzeit- oder einen Telearbeitsplatz entscheidet, darf bei Personalentscheidungen nicht schlechter wegkommen als eine Vollzeitkraft mit gleicher Qualifikation“, so die Vorsitzende.

Aber auch die Regierung müsse sich ihrer Verantwortung stellen und das Steuerrecht familienorientierter ausgestalten. Wildfeuer: „Wer Kinder erzieht und ehrgeizige berufliche Ziele verfolgt, sollte unabhängig von der ehelichen Gemeinschaft steuerlich gefördert werden. Familie ist dort wo Kinder sind – egal ob die Eltern verheiratet sind, getrennt leben oder ein alternatives Familienmodell bevorzugen“. Zudem sprach sich die Vorsitzende für die Gewährung von progressionsunabhängigen Kinderfreibeträgen bei der Einkommenssteuer aus. Gleichzeitig forderte sie den Umbau des steuerlichen Splittingverfahrens zugunsten von Eltern, die Kinder in ihrem Haushalt erziehen. „Noch immer erhalten kinderlose Ehegemeinschaften, in denen nur ein Ehepartner erwerbstätig ist und überdurchschnittlich hohe Einkünfte erzielt, den größten steuerlichen Vorteil. Allein Erziehende und Familien mit mittleren Einkommen hingegen werden kaum bis minimal durch die aktuelle Splittingpraxis entlastet.“

 

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