dbb fordert mehr Wertschätzung für den öffentlichen Dienst

„Wir sehen einen Rückstau bei den Lohnerhöhungen und ein Wertschätzungsdefizit, das wir korrigiert sehen möchten“, sagte der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt im Interview mit der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Ausgabe vom 23. April 2016). Der dbb Chef forderte die Arbeitgeber von Bund und Kommunen auf, in der dritten Verhandlungsrunde Ende der Woche in Potsdam ein deutlich verbessertes Angebot auf den Tisch zu legen.

„Wir erwarten, dass der Staat anerkennt, was tausende Angestellte und Beamte im öffentlichen Dienst beispielsweise in der Flüchtlingskrise leisten“, sagte Dauderstädt. „Da wird viel für die Bankenrettung und für die Flüchtlinge ausgegeben. Da fragt unsere Basis: Dafür ist Geld da, für uns aber nicht?“ Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst werden die Warnstreiks in den nächsten Tagen nochmal ausweiten, um ihre Forderung nach sechs Prozent Einkommenssteigerung zu bekräftigen. „In den Kommunen könnten nach den Krankenhäusern auch Kitas, Bürgerämter, Versorgungsbetriebe bestreikt werden", kündigte Dauderstädt an. Generell seien die dbb-Vertreter aber zuversichtlich, dass man in der bevorstehenden Verhandlungsrunde zu einem Abschluss kommen kann.

Klaus Dauderstädt kritisierte in dem Interview mit der Rheinischen Post zugleich den in der politischen und medialen Debatte aktuell wieder thematisierten verkürzten Vergleich zwischen Durchschnittsrente und Durchschnittspension: „Bei gleichen Berufen, gleicher Qualifikation und gleichen Erwerbsvoraussetzungen liegen die Pensionen nur um ein Prozent über der Rente.“ Dies habe eine Untersuchung des Finanz- und Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg bereits 2011 ergeben. Drei Viertel der Beamten hätten eine Universität oder eine Fachhochschule besucht, sie seien höher qualifiziert als der Durchschnitt der Rentner und bezögen „deshalb durchschnittlich auch höhere Einkommen und höhere Alterseinkünfte“, sagte Dauderstädt.

 

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