dbb Gewerkschaftsdialog zur Gleichstellungspolitik

Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, hat die Landesregierungen ermahnt, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Landesbehörden mit zielorientierten Maßnahmen zu fördern. "Die Mehrzahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst wünschen sich familiengerechte Arbeitsorganisationskonzepte", sagte Helene Wildfeuer auf der Hauptversammlung der dbb bundesfrauenvertretung am 30. September 2011 in Celle und bezog sich damit auf die Ergebnisse einer vom dbb in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage. Danach nannten rund 85 Prozent der Befragten flexible Arbeitszeiten und verständnisvolle Vorgesetzte als wichtigste Kriterien für eine erfolgreiche Vereinbarkeit von Beruf und Familie. "Konkret heißt das: Das Angebot an flexiblen Arbeitszeitmodellen und mobilen Telearbeitsplätzen muss ausgebaut und die angebotenen Optionen besser auf die individuellen Bedürfnisse der Beschäftigten abgestimmt werden. Aber auch Männer, die sich neben dem Beruf mehr Zeit für die Familie nehmen wollen, müssen durch spezielle Beratungsangebote in ihrem Vorhaben bestärkt werden", betonte Helene Wildfeuer. Sie kündigte zudem an, aufbauend auf den Ergebnissen des Bundesgleichstellungsberichts einen Maßnahmenkatalog zur Verbesserung von geschlechtergerechtem und familienfreundlichem Arbeiten in Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen vorzulegen.

Mit Blick auf die aktuelle Situation der Beschäftigten im öffentlichen Dienst in Niedersachsen appellierte Helene Wildfeuer an den niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann, die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung langfristig zu sichern: "Gehen Sie auf Landesebene mit gutem Beispiel voran und setzen Sie mit der Umsetzung einer familienfreundlichen Arbeitsorganisation in den einzelnen Dienststellen ein deutliches Zeichen für einen zukunftsfähigen öffentlichen Dienst. Fördern sie damit eine nachhaltige und umfassende Gleichstellungspolitik im gesamten Bundesgebiet."

Innenminister Uwe Schünemann versicherte, seiner Verantwortung als Dienstherr nachzukommen. Schließlich seien die Beschäftigten der wichtigste Garant für eine leistungsstarke und zukunftsfähige Verwaltung. Als großem Arbeitgeber in Niedersachsen komme dem Land damit eine hohe Verantwortung zu, der man schon heute in hohem Maße gerecht werde. Neben optimalen Arbeitsbedingungen böte man den Beschäftigten insbesondere eine echte Vereinbarkeit von Beruf und Familie. "In diesem Zusammenhang bin ich persönlich besonders stolz darauf, dass sich das Niedersächsische Innenministerium derzeit bereits zum zweiten Mal für das europaweit anerkannte "audit berufundfamilie" zertifiziert", sagte Schünemann.

 

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