Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)

Deutsche Bahn: Streit um „Rollenkonzept“ im Fernverkehr

Derzeit versucht die DB Fernverkehr AG über den Gesamtbetriebsrat (GBR) das „Rollenkonzept“ durchzudrücken – unter Umgehung der GDL und der mit ihr getroffenen Vereinbarungen. „Das zerstört Vertrauen und gefährdet die weiterhin positive Entwicklung der Berufe des Zugbegleitpersonals“, positionierte sich die GDL am 14. März 2019 zu dem Vorgang.

Das Rollenkonzept sehe gravierende Veränderungen bei der Berufsgruppe der Zugbegleiter im Fernverkehr vor: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien aktuell aufgefordert, sich neu auf ihren Arbeitsplatz bewerben. Zudem stehe der Wegfall wichtiger Module bei der Ausbildung zum Zugchef im Raum. All das sorge für massive Unruhe unter den Kollegen.

„Fakt ist, dass DB Fernverkehr mit einer Vielzahl aktueller Probleme konfrontiert ist“, so die GDL „Etwa dem hohen Personalmangel und Mängeln bei der Fahrzeugtechnik. Hier sollte sich der GBR der Behebung der Missstände widmen. Stattdessen kommt es zu einem Rückfall in längst überwunden geglaubte Verhaltensweisen. So stellt die lückenhafte Information der Belegschaft eine grobe Missachtung engagierter Mitarbeiter dar. Wertschätzung? Fehlanzeige!

Zudem führen die geplanten Maßnahmen aus Sicht der Betriebsräte der GDL zu einer weiteren Abwertung der Berufe der Zugbegleiter und Bordgastronomen im Fernverkehr.“

Die GDL-Betriebsräte haben den GBR der DB Fernverkehr daher aufgefordert, die Verhandlungen über das Rollenkonzept umgehend zu beenden. „Außerdem soll der GBR die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über den derzeitigen Stand des Sachverhaltes informieren, um der Gerüchteküche ein Ende zu bereiten. Ferner ist die Belegschaft bei künftigen Projekten durch die gewählte Interessenvertretung rechtzeitig und umfassend zu informieren – Transparenz ist dringend geboten!“

 

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