Equal Pay Day Kampagne 2019

Entgeltgleichheit herstellen: Soziale Berufe aufwerten

Zum Auftakt der Equal Pay Day Kampagne 2019 am 14. November 2018 hat die dbb bundesfrauenvertretung größere Anstrengungen gefordert, um die Ursachen der geschlechterbedingten Verdienstunterschiede im öffentlichen Dienst zu beseitigen.

„Entgeltunterschiede sind ein Ausdruck unausgewogener Einkommensverhältnisse von Männern und Frauen. Vor allem die deutlich niedrigere Bewertung und Eingruppierung von Tätigkeiten im öffentlichen Sektor, die überwiegend von Frauen ausgeführt werden, die aber für unsere Gesellschaft einen wichtigen Stellenwert einnehmen, wie Sozial-, Betreuungs-, Pflege- und Erziehungsarbeit, stehen in der Kritik. Auch der Fachkräftemangel in diesen Bereichen drängt nach einer schnellen Lösung. Die Neubewertung einzelner Tätigkeiten kann nicht weiter aufgeschoben werden“, machte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, deutlich.

Mit Blick auf die geschlechtsspezifischen Entgeltunterschiede im öffentlichen Dienst, die vom Statistischen Bundesamt mit sechs Prozent beziffert werden, forderte Wildfeuer die öffentlichen Arbeitgeber und Dienstherren auf, die strukturellen Ursachen für diese Entgeltlücke anzugehen. „Die Verdienstabstände in den einzelnen Berufsgruppen sind vor allem durch die hohe Teilzeitquote bei weiblichen Beschäftigten sowie durch den geringen Frauenanteil in Führungspositionen zu erklären. Das gilt vor allem für den Sektor Erziehung und Unterricht, in dem die Lücke am größten ist. Verpflichtende, gendersensible Statistiken würden dazu beitragen, die Beurteilungs- und die Beförderungsverfahren transparenter zu machen. Diskriminierendes Vorgehen, wie etwa das Gleichsetzen von Arbeitszeit und Arbeitsleistung, das vor allem den überwiegend weiblichen Teilzeitbeschäftigten schlechtere Leistungsbewertungen beschert, könnten so frühzeitig erkannt und korrigiert werden“, sagte Helene Wildfeuer.

 

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