Osnabrücker Erklärung

EU-Bildungsminister beraten in Osnabrück über berufliche Bildung

Die Bildungsminister*innen der EU-Mitgliedstaaten beraten seit dem 16. September 2020 unter Vorsitz von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek bei einem zweitägigen informellen Austausch in Osnabrück über die Auswirkungen der Corona-Krise auf die berufliche Bildung.

Insbesondere die Digitalisierung und Nachhaltigkeit sollen vorangetrieben werden, um die digitale Teilhabe und Lernmobilität europaweit anzugleichen sowie Lehrende für den digitalen Unterricht verstärkt zu qualifizieren.

Stefan Nowatschin, Sprecher der Berufsschullehrerschaft der Europäischen Union Unabhängiger Gewerkschaften (CESI), spricht sich für die flächendeckende Einrichtung von Instituten Beruflicher Bildung in den Regionen Europas aus. „Wenn wir das Problem der Jugendarbeitslosigkeit, das aktuell in der Corona-Krise nicht kleiner wird, endlich in den Griff bekommen wollen, müssen wir die berufliche Bildung in Europa vernetzt und strategisch angehen“, zeigt sich Nowatschin überzeugt. Gerade mit Blick auf die gewandelten Anforderungen in der Berufs- und Arbeitswelt in Folge der digitalen Transformation müsse die berufliche Bildung grenzüberschreitend modernisiert und die Zusammenarbeit der EU-Staaten vertieft werden.

Nowatschin, der auch stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB) ist, arbeitet seit Jahren an einer an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen ausgerichteten Berufsbildung. Er steuert auch ein entsprechendes europäisches Berufsbildungsnetzwerkprojekt mit Berufsschulen, Hochschulen, Universitäten und weiteren Berufsbildungsexpertinnen und -experten in mehreren EU-Staaten. „Uns ist sehr wichtig, dass der neue Mehrjährige Finanzrahmen der EU hier keine Einsparungen vorsieht, sondern vielmehr in diesen für den europäischen Arbeitsmarkt und die Zukunft unserer Jugend so zentralen Bereich investiert.“

Erklärtes Ziel der EU-Bildungsminister*innen ist es, im Dialog mit den Sozialpartnern, Ziele zu definieren und in die „Osnabrücker Erklärung“ einfließen zu lassen, die Ende November verabschiedet werden soll und die Basis für das weitere Handeln bildet.

 

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