Fachforum Europa: Europa besser vermitteln

Am 26. und 27. Februar fand in Bonn das „Fachforum Europa“ statt. Das mit Unterstützung der Europäischen Bewegung Deutschlands (EBD) und in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung organisierte Fachforum für bekennende Europäer beschäftigte sich vor allem mit Fragen der europabezogenen Jugendarbeit. Für die dbb jugend nahm der stellvertretende Bundesvorsitzende Michael Gadzalla teil.

„Die Krise in Europa hat viele alte Gewissheiten zerstört. Das Wissen über die Strukturen und die Handlungsmöglichkeiten der Europäischen Union ist deshalb umso wichtiger geworden“, sagte dbb jugend-Vize Gadzalla in Bonn. Deshalb sei es wichtigen bereits jungen Menschen ein besseres Verständnis für Europa zu vermitteln. Besonders wurde diskutiert, wie in der jetzigen Krisensituation der Solidaritätsgedanke neu mit Leben erfüllt werden könne.

„Dabei geht es nicht um ‚konditionierte Solidarität‘, die nur in guten Zeiten – wenn es etwas zu verteilen gibt – gelebt wird und sonst nicht über Lippenbekenntnisse hinausgeht. Die Verbundenheit in einer Gemeinschaft zeigt sich nicht nur in ertragreichen Zeiten, sondern vielmehr in Zeiten in denen es schwierig wird und es gilt füreinander und zum Wohle aller in der Gemeinschaft einzutreten“, erklärte Gadzalla. „In Europa kann es einem Land nicht egal sein, wie die Lebensbedingungen in allen anderen sind. Solidarität ist nicht immer leicht, aber in Europa geht es nicht ohne.“ Außerdem könne es eine absolute Gewissheit dafür, nicht selbst irgendwann auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein, nicht geben, warnte Gadzalla: „Viele der heutigen Krisenstaaten galten noch vor wenigen Jahren als Musterländer.“

Um eine nachhaltige Entwicklung in Europa zu stützen müsse deshalb unter anderem die Frage beantwortet werden, wie Bildung und Ausbildung so gestaltet werden können, dass vor allem junge Menschen besser auf die Herausforderungen eines immer enger zusammenwachsenden Europas vorbereitet werden. „Wer sich später selbstverständlich über Ländergrenzen hinweg zurechtfinden soll, muss möglichst früh darauf vorbereitet werden“, forderte Gadzalla. Ausdrücklich begrüßte er deshalb die Strategie der Europäischen Kommission durch die Zusammenführung der Bildungsprogramme ab 2014 ein ‚Erasmus für alle‘ zu schaffen, das Menschen jeder Altersstufe noch besser europäische Auslandserfahrungen ermöglichen soll: „Mobilität kann kein Selbstzweck sein, aber nicht zuletzt in wirtschaftlich schweren Zeiten sollte jungen Menschen geholfen werden, ihre Potentiale auch nutzen zu können.“

 

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