Gewerkschaften, Wirtschaft und Politik zum demographischen Wandel: Koordiniertes Vorgehen erforderlich

Bei der 53. dbb Jahrestagung in Köln haben Vertreter von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften am 10. Januar 2012 Möglichkeiten erörtert, wie den Folgen des demographischen Wandels begegnet werden kann. Bei einer Podiumsdiskussion unterstrichen der Vorsitzende des Innenausschusses des Deutschen Bundestages, Wolfgang Bosbach, der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Otto Kentzler, und der stellvertretende dbb Bundesvorsitzender Klaus Dauderstädt die Bedeutung eines gemeinsamen, koordinierten Vorgehens.

Wolfgang Bosbach sagte im Hinblick auf die veränderten Lebensarbeitszeiten: „Die Rente mit 67 ist unpopulär, aber fair. Noch unpopulärer ist eine Erhöhung der Rentenbeiträge oder – und das erscheint mit völlig indiskutabel – die Absenkung des Rentenniveaus. Die Rente ist schließlich kein Almosen, sondern etwas, das man sich durch Beitragsleistungen für das Alter erarbeitet hat.“

Otto Kentzler sagte, man müsse „Unternehmen dazu motivieren, Arbeitsplätze für ältere Menschen zu schaffen“. Des Weiteren sei es eine zentrale Aufgabe aller Beteiligten, insbesondere junge Frauen für den Arbeitsmarkt zu gewinnen. „Wir sind da auch auf einem guten Weg“, so der Handwerkspräsident. Eine verbindliche Frauenquote lehnte er jedoch ab.

Der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt sagte, insbesondere mit Blick auf den öffentlichen Dienst: „Die größte Herausforderung wird sein, ältere Beschäftigte möglichst lange und motiviert in Arbeit zu halten. Zugleich verdienen die Auszubildenden, die sich für den öffentlichen Dienst entschieden haben – und somit für eine Tätigkeit im Gemeinwesen – endlich wieder verlässliche Perspektiven.“ Dafür müsse man bereit sein, auch finanziell in die Zukunft zu investieren.

 

zurück