Internationaler Jugendaustausch: Israel Outgoing 2016

Gewerkschaftsjugend im gelobten Land

Jedes Jahr findet im Rahmen des Fachkräfteprogramms ein Jugendaustausch zwischen der dbb jugend und ihrem israelischen Partner The National Youth Movement statt. Dieses Mal machten sich zehn deutsche Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom 20. bis 26. September auf die Reise nach Israel.

Sandra Kothe, Vorsitzende der dbb jugend: „Israel ist ein beeindruckendes Land mit einer spektakulären Geschichte, die der Gegenwart ihren Stempel aufdrückt. Mich hat besonderes bei dem Gespräch, das wir im Rahmen des Besuchs der Knesseth, dem israelischen Parlament, mit dessen Präsidenten Yuli Edelstein geführt haben, beeindruckt, welche tragenden Rolle die zivilgesellschaftlichen Akteure und die Gemeinschaft auch heute noch spielen. Das liegt daran, dass Israel von den Gewerkschaften mitgegründet wurde. Präsident Edelstein ist ebenso wie ich überzeugt, dass Austauschmaßnahmen wie die unseren zur Völkerverständigung beitragen. Er sieht in den jungen Menschen, die so zusammenkommen, Brückenbauer für Kulturen und Generationen.“

Für die drei Teilnehmerinnen und sieben Teilnehmer aus Deutschland war ein straffes Programm von The National Youth Movement vorbereitet worden. Neben dem Besuch der Knesseth, der Klagemauer und einer Brotfabrik stand unter anderem auch der Besuch einer Kommune in der Nähe von Gan-Yavne auf dem Plan. Dort können junge Israelis ein freiwilliges soziales Jahr ableisten, in dem sie Kinder und Jugendliche während der Schule und in deren Freizeit unterstützen. Die jungen Freiwilligen leben in der Kommune, bekommen Unterkunft und Mittel zur Bewirtschaftung von dem Träger „Noar Leumit“ zur Verfügung gestellt. Dabei wird den Ehrenamtlern, egal, ob sie ein komplettes freiwilliges Soziales Jahr absolvieren oder sich nur in ihrer Freizeit engagieren, eine feste Leitungsstruktur vorgegeben, die den Rahmen für eine gute Jugendarbeit bildet. Das Konzept der Kinder- und Jugendarbeit sehe vor, die persönliche Entwicklung von jungen Menschen zu fördern, Ausgrenzungen zu verhindern und Kinder auch einfach mal Kinder sein zu lassen, erklärten die für das Projekt zuständigen Youth Manager.

„Für mich hat dieser Besuch in Gan-Yavne deutlich gemacht, wie wichtig feste Verbandstrukturen sind“, stellte Sandra Kothe fest: „Diese sind auch immer wieder Thema in der dbb jugend. Wir stehen aufgrund der starken ehrenamtlichen Verankerung unseres Verbandes vor der Herausforderung, die Rahmenbedingungen zu stärken und zu erhalten. Dafür konnten wir viel von den Erfahrungen von Noar Leumit profitieren. Für uns ist es wichtig, an der Selbstständigkeit unseres Jugendverbandes festzuhalten und diese weiter auszubauen.“ Kothe unterstrich, dass Gan-Yavne nur knapp 40 Kilometer entfernt vom Gaza-Streifen liegt, aber die Themen Krieg und Konflikt nur in den Gesprächen mit Älteren eine Rolle gespielt hätten: „Die jungen Menschen haben diese Aspekte nie uns gegenüber erwähnt. Zu hoffen bleibt, dass dieses Land den Frieden findet und junge Menschen eine Zukunft haben.“

Ein ausführlicher Bericht über Israel-Austausch der dbb jugend wird in der November-Ausgabe des Online-Magazin t@cker erscheinen.

 

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