Israel mit der dbb jugend – Impressionen, Emotionen und neue Freundschaften

Am 22. Mai trafen sich insgesamt acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie zwei für die Delegation Verantwortliche im dbb forum in Berlin, um sich gemeinsam auf eine große Reise vorzubereiten: Sieben Tage in Israel. Sieben Tage im Heiligen Land. Sieben Tage auf einem anderen Kontinent.

Von Beginn an war die Stimmung innerhalb unserer Delegation von großer Vorfreude geprägt, herzlich und sehr positiv – jedoch angesichts der jüngsten Vorfälle am Gaza-Streifen auch ein wenig angespannt. Im Rahmen des Vorbereitungsseminars wurden unsere Sorgen und Ängste beschwichtigt und wir stiegen am nächsten Tag in den Flieger Richtung Israel.

Dort wurden wir nach unserer Landung auf dem Flughafen Ben Gurion (benannt nach dem Gründer des Staates Israel) noch am Gate von den israelischen Gewerkschaftern Udi und Gabi sehr herzlich empfangen. In den nächsten Tagen reihte sich dann ein beeindruckendes Ereignis an das andere:

Mit der Shoa (die jüdische Bezeichnung für den Holocaust) wurden wir in der Gedenkstätte Yad Vashem konfrontiert, wir haben viel über die turbulente Geschichte des jüdischen Volkes und des Staates Israel gelernt und uns mit unseren israelischen Freunden an der jordanischen Grenze über das Verhältnis des Staates zu seinen Nachbarn ausgetauscht.

Neben diesen teilweise sehr heftigen und emotionalen Eindrücken haben wir unseren Aufenthalt natürlich auch dazu genutzt, um unseren Teil zu den deutsch-israelischen Beziehungen beizutragen, indem wir versucht haben, die Bürgerinnen und Bürger des Staates Israel besser kennenzulernen und ihnen auch unser Land näherzubringen.

Dies geschah im direkten Austausch mit anderen Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern, Ehrenamtlichen, Freiwilligen, sozialen Akteuren, Interessenvertreterinnen und Interessenvertretern und natürlich auch mit ganz normalen israelischen Bevölkerung.

Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang das Treffen mit Yuli Edelstein, dem Präsidenten der Knesset (Israels Bundestagspräsident). Bei diesem Treffen ging es um die Bedeutung von Transparenz in politischen Prozessen und die politische Aktivierung von jungen Menschen. Wir haben Yuli Edelstein als eine sehr beeindruckende Persönlichkeit kennengelernt und waren dankbar und begeistert darüber, dass wir die Möglichkeit hatten, so lange mit ihm zu sprechen.

Natürlich durften auch die touristischen Highlights des Landes nicht zu kurz kommen:

Neben der Grabeskirche, der Klagemauer, den Gräbern der Jungfrau Maria und König Davids sowie weiterer unverzichtbarer Orte in Jerusalem, standen auch das Tote Meer, Nationalparks, die Festung Massada, der Ort Jaffa (der älteste Stadtteil von Tel Aviv) und die Besichtigung der Knesset auf dem Programm. Wir haben versucht, jede kulturelle und/oder religiöse Stätte auf unserem Weg zu erforschen und haben die Zeit auf der Straße dazu genutzt, uns das Land und auch die einheimische Musik von unseren Guides näherbringen zu lassen.

Neben den vielen Terminen blieb trotzdem genügend Zeit, um eine Delegation des DGB zu treffen, die sich zum gleichen Zeitpunkt in Israel aufhielt. Auch hier haben wir die Möglichkeit dazu genutzt, uns auszutauschen, zu vernetzen und konnten feststellen, dass es bei den Herausforderungen in der gewerkschaftlichen Jugendarbeit viele Überschneidungen und Gemeinsamkeiten gab.

Aber was ist ein Reisebericht ohne die Erwähnung und Würdigung der einheimischen Küche?

Natürlich haben wir jede Möglichkeit (und von diesen Möglichkeiten gab es wahrlich genug) genutzt, israelische Speisen und Getränke zu probieren, Gewürze zu kaufen und Rezepte auszutauschen. Leider hat die schiere Menge und Vielfalt der angebotenen Speisen dazu geführt, dass so manche Hose, die zu Beginn der Reise noch passte, nach wenigen Tagen auf Nimmerwiedersehen im Koffer verschwand und durch ein weiteres oder bequemeres Modell ersetzt werden musste. Gibt es denn ein größeres Kompliment?

Müde, erschöpft aber bis in die Haarspitzen vom Heiligen Land und seiner Bevölkerung begeistert, traten wir am 29. Mai den Weg zurück nach Berlin an und nach sieben Tagen endete unser Austausch.

Es gilt jetzt, die gesammelten Impressionen zu verarbeiten und sie für die Zukunft zu bewahren. Wir sind fest davon überzeugt, dass ein solcher Austausch der beste Weg ist, um zu einem besseren Verständnis und damit auch zu einem besseren Verhältnis zwischen den Ländern, Kulturen, Religionen und Kontinenten beizutragen.

Auch untereinander haben wir viele gute und tiefgehende Gespräche geführt, Kontakte geknüpft, Herausforderungen gemeistert aber vor allem ganz viel Spaß gehabt und neue Freundschaften geschlossen.

Ein riesiges Dankeschön geht an unsere israelischen Freunde von der Histadrut – Udi, Gabi, Janif und Lahav, die mit ihrem leidenschaftlichen und unermüdlichen Einsatz diese beeindruckenden Erlebnisse erst ermöglicht haben!

Eins steht jetzt schon fest: Wir kommen wieder.

 

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