Verband Deutscher Realschullehrer (VDR)

Lehrerbildung soll „endlich aus dem Schattendasein“

„An den Universitäten muss die Lehrerbildung endlich aus dem Schattendasein des geduldeten Studienganges heraus!“ Das hat der VDR Bundesvorsitzende und dbb Vize Jürgen Böhm am 22. April 2022 gefordert.

Viele sähen den Lehramtsstudiengang immer noch als lästiges Anhängsel. Das liege häufig an der geringen Attraktivität des Berufes, an den teilweise überzogenen verwaltungsbezogenen, sozialen und vor allem erzieherischen Anforderungen an die Lehrkräfte und an der ewigen Diskussion über Beamtenstatus und Einstiegsbesoldung. „Die wichtigsten Kriterien sind jedoch die über Jahre heruntergefahrene Qualität der Ausbildung und der Status der Lehrkräftebildung an den Universitäten. Die 2015 gestartete Qualitätsoffensive Lehrkräftebildung war finanziell und inhaltlich gesehen, gelinde gesagt, ein Witz“, so Böhm.

„Viele leistungsstarke Abiturienten scheuen den Lehrberuf, da die Orientierung an Leistung in den vergangenen Jahren an den Schulen zunehmend in den Hintergrund gedrängt wurde. Übertrittsbedingungen wurden eingeebnet, über die Rolle von Noten wurde immer mehr diskutiert und Schulen mutierten zur Reparaturwerkstatt der Gesellschaft. An Schulstrukturen wurde über Jahre herumexperimentiert. Statt Bildung und Inhalte standen oft ‚pädagogische Spielwiesen und ideologische Steckenpferde‘ im Mittelpunkt“, kritisierte der VDR Chef. Ein klares Abschlussprofil der Schulen sei oft nicht mehr erkennbar: Einheitsschulen und der Drang nach „Abitur für alle“ wirkten eher abschreckend auf junge Menschen. Es gebe keine fassbaren Strukturen mehr, die Sicherheit und klare Linien bieten. Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten im Lehramt erschienen für junge Menschen oft begrenzt. Beförderungsmöglichkeiten müssten als Anreiz aber auch im Schulbereich selbstverständlich sein.

 

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