Pflegestärkungsgesetze: Beitragsaufkommen zu gering?

Mit einem Seminar vom 16. bis 18. Oktober 2016 in Königswinter-Thomasberg brachten dbb bundesseniorenvertretung und dbb akademie Licht ins Dunkel der Neuerungen rund um das Pflegestärkungsgesetz.

„Pflegestärkungsgesetze - Umgang und Erwartungen an die Neuregelungen“ war das Thema des Seminars. Oliver Krzywanek, Referent im Geschäftsbereich 4 der dbb Bundesgeschäftsstelle, gab einen ersten allgemeinen Überblick. Weiter wurden Erfahrungen mit dem neuen Begutachtungsinstrument, die Änderungen zum 1. Januar 2017 aufgrund der Pflegestärkungsgesetze I bis III und die Auswirkungen auf die Pflegeberatung thematisiert.

Statt der bisher geltenden drei Pflegestufen wird es in Zukunft fünf Pflegegrade ge-ben. Körperliche, geistige und psychische Einschränkungen werden gleichermaßen erfasst und in die Einstufung einbezogen. Bei der Begutachtung wird der Grad der Selbstständigkeit in sechs verschiedenen Bereichen gemessen und - mit unterschiedlicher Gewichtung - zu einer Gesamtbewertung zusammengeführt.

Nach der Feststellung eines Pflegegrades erhalten Pflegebedürftige künftig mehr finanzielle Unterstützung. Die Neuregelung wird insbesondere demenzkranken Menschen zugutekommen, die bislang weitgehend durch das Beurteilungsraster gefallen sind. Aktuell sind rund 1,4 Millionen Menschen an Demenz erkrankt, Jährlich kommen in etwa 300 000 Neuerkrankungen hinzu. Finanziert werden sollen die Neuerungen durch die Anhebung der Beitragssätze zur Sozialen Pflegeversicherung, die ab dem 1. Januar 2017 um 0,2 Prozentpunkte auf 2,55 Prozent beziehungsweise auf 2,8 Prozent bei Kinderlosen steigen. Die jährlichen Zuwächse von rund 2,5 Milliarden Euro sollen die Mehrkosten bis 2022 decken. Unter den Seminarteilnehmern herrschte Einigkeit darüber, dass diese Erhöhung angesichts der demografischen Entwicklung kaum ausreichen wird.

Seminar zur Alterssicherung

Vom 21. bis 23. Februar 2017 führen dbb bundesseniorenvertretung und dbb akademie ein Seminar zur Alterssicherung im dbb forum siebengebirge durch. Im Mittelpunkt des Seminars werden die Reformen und Entwicklungen des Renten- und Versorgungsrechts in der laufenden Legislaturperiode stehen sowie die aktuellen Tarifverhandlungen zur Neuregelung der Startgutschriften bei der Zusatzversorgung für den öffentlichen Dienst. Die Anmeldung kann per e-mail an senioren@dbb.de erfolgen.

Weitere Auskünfte erhalten Sie auch telefonisch unter der Rufnummer 030.4081-5390.

 

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