Der VBE hat mit großem Unverständnis darauf reagiert, dass die Kultusministerkonferenz (KMK) keine Vorbereitung auf eine mögliche 4. Corona-Welle im Herbst treffen will.
„Es ist schwer vorstellbar, dass sich das Infektionsgeschehen davon beeindrucken lässt, dass die Kultusministerkonferenz (KMK) die Pandemie anscheinend für beendet erklärt. Sicher ist: Schulischen Regelbetrieb zu verordnen, birgt vor allem mit dem Blick auf den Herbst ein Risiko. Bei niedrigen Inzidenzen und der Beibehaltung notwendiger Hygieneregeln kann in den Schulen schon jetzt wieder ein normalisierter Schulbetrieb gewährleistet werden. Die KMK bleibt aber die Frage schuldig, welche Maßnahmen sie vorbereitet, wenn die Inzidenzen im Herbst doch wieder steigen sollten. Gerade in den Grundschulen und Kindertagesstätten kann dies nicht ausgeschlossen werden. Anstatt jetzt schon langfristige, alternative Szenarien zu besprechen, wird die Möglichkeit einer 4. Welle einfach ignoriert. Das zeugt von wenig Umsicht. Und die ist noch immer besser als Nachsicht“, erklärte der VBE Bundesvorsitzende Udo Beckmann am 11. Juni 2021.
Beckmann bekräftigte insbesondere die Forderung nach Luftfilter- und -reinigungssystemen: „Diese würden momentan sogar zu 80 Prozent gefördert. Anstatt jedoch vom einmal vereinbarten Standpunkt, dass dies nichts bringe, abzurücken, wird weiter darauf beharrt, dass das Lüften ausreichend ist. Gerade bei den warmen Temperaturen momentan zeigt sich aber, dass der Luftaustausch kaum stattfindet. Nichts umsonst heißt es an heißen Sommertagen ‚Die Luft steht‘. Zudem könnten diese Systeme auch langfristig dabei helfen, nicht nur Corona-, sondern alle Arten von Erkältungsviren zu vermindern. Das hilft der ganzen Schulfamilie.“
In dem Beschluss der KMK werde zudem darauf eingegangen, dass „viele bereits zwei Mal geimpft sein“ werden. Der VBE Bundesvorsitzende hält dagegen: „Gerade in den Ländern, die früh aus den Ferien zurückkommen, wird dies aber nicht so sein. In Kombination mit der Reiserückkehr und der noch nicht abschätzbaren Verbreitung neuer Mutationen könnte sich dies als fatal herausstellen. Es wäre daher dringend angeraten gewesen, in dem Papier deutlich zu machen, wie ein sicherer Schulbeginn gewährleistet werden soll. Insgesamt bleibt das Papier damit weit hinter unseren Erwartungen zurück. Aus unserer Sicht fehlen: Eine klare Aussage dazu, wie damit umgegangen werden soll, dass die Inzidenz in der Gesamtgesellschaft deutlich niedriger als in den Altersgruppen der Schülerinnen und Schüler ist und welche Auswirkungen dies langfristig haben könnte; die Ankündigung von inzidenzunabhängigen Teststrategien und Umsetzung von Schutzmaßnahmen in den zwei Wochen nach Schulbeginn zur Gewährleistung eines möglichst sicheren Schulbetriebs nach den Ferien; die Formulierung alternativer Szenarien für den Herbst und die damit einhergehende Ankündigung der sofortigen Ergreifung von Maßnahmen (z. B. Installation von Luftfilter- und reinigungssystemen).“