Digitalisierung im öffentlichen Dienst

Silberbach: „Wir brauchen mehr Steuerung“

„Wir brauchen für die Digitalisierung der Verwaltung mehr Steuerung und Koordination“, betonte Ulrich Silberbach, Bundesvorsitzender des dbb beamtenbund und tarifunion, gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Ausgabe vom 6. Juni 2018).

Die Bundesregierung müsse etwa die im Koalitionsvertrag angekündigte Digital-Agentur rasch mit Leben füllen. Diese soll gemeinsame Standards für Systeme in Bund, Ländern und Kommunen schaffen.

Die Kommunen sind längst dabei, eigene Strukturen aufzubauen und Arbeitsabläufe zu digitalisieren. „Das ist auch klar, der Druck ist groß“, erklärte Silberbach und verwies ausdrücklich auch auf die vielen positiven Ansätze vor Ort. Dennoch bleibt der Bund in der Pflicht, sich stärker für den Aufbau einer einheitliche IT-Infrastruktur zu engagieren. „Wir brauchen hier klare rechtliche Voraussetzungen und eine Standardisierung, etwa durch Investitionshilfen vom Bund.“

Gleichzeitig, so Silberbach, müsse man aber auch die mit der Digitalisierung verbundenen Sorgen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst ernst nehmen: „Wir hören immer wieder, dass die Menschen Angst haben, von Algorithmen ersetzt zu werden.“ Aber anders herum werde ein Schuh daraus: „Der durch die Digitalisierung gewonnene Freiraum muss in die Fortbildung der Mitarbeiter investiert werden. Wir schaffen ständig neue Aufgaben für den Staat, können aber schon jetzt Tausende Stellen nicht besetzen“, sagte der dbb Chef.

 

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