Gemeinsame Presseerklärung der Landesregierung und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und der dbb tarifunion

Tarifvertrag für Lehrkräfte in Sachsen-Anhalt erreicht

Die Landesregierung und die Gewerkschaften GEW und dbb tarifunion haben sich heute auf einen Tarifvertrag für Lehrkräfte an öffentlichen Schulen des Landes Sachsen-Anhalt zur Inanspruchnahme von freiwilliger Teilzeitarbeit geeinigt. Der Tarifvertrag sieht vor, dass Lehrkräfte an Grund-und Förderschulen sowie Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen ihre Arbeitszeit für die Schuljahre 2010/2011 bis 2012/2013 um mindestens drei Unterrichtsstunden wöchentlich absenken können. Für Lehrkräfte an Gymnasien und Sekundarschulen gilt dieses Angebot mit der Maßgabe, dass sie ihre noch durch die TV Schulen LSA 2008 bzw. 2011 abgesenkte Arbeitszeit um ebenfalls mindestens weitere drei Stunden reduzieren. Für Lehrkräfte ab dem 58. Lebensjahr ist dies sogar bis zum Bezug einer abschlagsfreien Rente möglich.

Der Verhandlungsführer der Landesregierung, Staatssekretär Dr. Helmut Stegmann, betonte: "Mit diesem Tarifvertrag wird einerseits dem Wunsch vor allem älterer Lehrkräfte nach geringeren Arbeitszeiten entsprochen. Andererseits kann das freiwerdende Arbeitszeitvolumen für zusätzliche NeueinsteIlungen von im Land ausgebildeten Lehrkräften verwendet werden kann."

Staatssekretär Winfried Willems unterstrich für das Kultusministerium, dass durch den Tarifvertrag und der Kompensationsmöglichkeit sowohl der Verantwortung des Arbeitgebers für alters-und famIliengerechte Arbeitsbedingungen der Beschäftigten als auch der Pflicht zur Sicherstellung der Unterrichtsversorgung Rechnung getragen wird. "Insbesondere wird den Lehrkräften auf Grund der subjektiv unterschiedlich wahrgenommenen Belastungen des Lehrerberufs die Möglichkeit einer zeitlichen Entlastung eingeräumt", sagte Willhems.

Der Verhandlungsführer der Gewerkschaften, der GEW Landesvorsitzende Thomas Lippmann betonte: "Mit diesen Generationenvertrag konnten wir vor allem ein Instrumentarium schaffen, dem zukünftigen Lehrermangel noch vorzubeugen."

Der Verhandlungsführer dbb tarifunion, Helmut Liebermann, sagte: "Der Tarifvertrag ist ein wichtiger Schritt zu einer ausgewogenen Alterstruktur, eine Chance für Berufsanfänger und zugleich ein Beitrag zur Qualitätssicherung des Bildungswesens in Sachsen-Anhalt."

Der Tarifvertrag bedarf noch der Zustimmung der zuständigen Gremien der beiden Tarifvertragsparteien. Als Erklärungsfrist wurde der 18. Mai 2010 vereinbart.

 

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