dbb-Urabstimmung: 96,53 Prozent für Arbeitskampf

Unbefristete Streiks im Sozial- und Erziehungsdienst

Die Mitglieder der dbb Fachgewerkschaften haben entschieden: Im Sozial- und Erziehungsdienst wird es zu unbefristeten Streiks kommen. Das ist das Ergebnis der Urabstimmung, deren Auszählung am 4. Mai 2015 abgeschlossen wurde. „96,53 Prozent der Beschäftigten sind für zeitlich unbegrenzte Arbeitskampfmaßnahmen“, sagte dbb Verhandlungsführer Andreas Hemsing in Berlin.

„Die hohe Zustimmung zu unbefristeten Streiks ist ein Ausdruck der großen Wut, die sich bei den Beschäftigten angestaut hat“, erklärte Hemsing. „Angesichts des Verhaltens der Arbeitgeber ist das kein Wunder. Die betonen zwar bei jeder Gelegenheit, wie wichtig die Sozialen Berufe für die Gesellschaft sind. Aber die entsprechende Konsequenz, nämlich eine grundsätzliche, auch finanziell größere Wertschätzung, wollen sie nicht ziehen. Von verbalen Schulterklopfern können die Beschäftigten ihre Miete aber nicht bezahlen.“

Hemsing warb bei den Betroffenen um Verständnis für die kommenden Streiks. „Qualifiziertes und motiviertes Personal ist in unser aller Interesse, damit das starke Netz aus Sozialer Arbeit und Kindererziehung nicht löchrig wird. Daher werben wir um Verständnis und Unterstützung der Bevölkerung. Im Gegenzug werden wir natürlich auch weiterhin verantwortungsvoll vorgehen und beispielsweise Streiks mit entsprechender Vorlaufzeit ankündigen.“

Der dbb und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) haben bereits seit Februar über eine bessere Wertschätzung der Arbeit im Bereich des Sozial- und Erziehungsdienstes verhandelt. Die Urabstimmung wurde eingeleitet, nachdem mit den Arbeitgebern auch nach fünf Terminen keine Annäherung erreicht werden konnte.

 

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Sonderseite zu den Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsidenst (dbb.de)

 

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