Immer mehr Teilzeitarbeit im öffentlichen Dienst

„Weg zurück zur Vollzeitarbeit offen halten“

So viele Beschäftigte im öffentlichen Dienst wie nie zuvor arbeiten auf Teilzeitstellen: Über 420.000 Beamtinnen und Beamte und deutlich über eine Million Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. „Teilzeitarbeit ist ein wichtiges Instrument, um den öffentlichen Dienst familienfreundlich zu gestalten und daher grundsätzlich begrüßenswert. Sie darf aber nicht zur Einbahnstraße werden“, sagte die Stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Astrid Hollmann am 10. März 2014 in Berlin. „Wir fordern die Arbeitgeber auf, den Beschäftigten einen Weg zurück zur Vollzeitarbeit offen zu halten.“

„Die Zahl der Berichte über „Zwangsteilzeit“ steigt“, so Hollmann weiter. „Oft sind Frauen betroffen, da es in den meisten Fällen immer noch die Mütter sind, die zugunsten ihrer Familie eine Teilzeitstelle antreten. Wenn aber beispielsweise die Kinder aus dem Haus sind, ist eine Rückkehr zur Vollzeitarbeit nicht ohne weiteres möglich. Die ohnehin geringeren Einkommen während der Teilzeitarbeit schlagen auf die Alterssicherung durch. Das ist auch ein Grund, warum Frauen überdurchschnittlich oft von Altersarmut betroffen sind. Hier müssen Modelle entwickelt werden, um die Rückkehr zu Vollzeitarbeit so reibungslos wie möglich zu gestalten.“

Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, warnte zugleich vor versteckten Personalmittelkürzungen durch den zunehmenden Anteil an Teilzeitarbeitsplätzen: „Zwischen 2006 bis 2011 hat der Anteil an sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigten um 25 Prozent zugenommen, der an Vollzeitbeschäftigten hingegen nur um vier Prozent. Teilzeit darf nicht dazu missbraucht werden, um Vollzeitstellen ohne sachlich gerechtfertigten Grund zu reduzieren.“

 

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