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Internationaler Tag der älteren Menschen: Alter heißt nicht Stillstand

Lebensältere Menschen sind krisenerfahren und entwickeln sich stetig weiter, betonte dbb senioren Chef Horst Günther Klitzing zum Internationalen Tag der älteren Menschen.

Ältere Menschen seien oft mit essenziellen Daseinsfragen konfrontiert: Mit Einsamkeit, Krankheit, Abschied und Verlust. "Wenn Jüngere Resilienz, Widerstandsfähigkeit gegen Stress und das Ertragen von Krisen erlernen wollen, brauchen sie die Älteren als Vorbilder", sagte Klitzing am 1. Oktober 2022 in Berlin anlässlich des Internationalen Tags der älteren Menschen. Heute Achtzigjährige hätten den zweiten Weltkrieg, die harten Nachkriegsjahre, das Wirtschaftswunder oder den Mauerbau erlebt, die Verbreitung der Computer in der Arbeitswelt und die Wiedervereinigung. Wandlungsfähigkeit werde ihnen bis heute abverlangt, und sei es jüngst durch die Inflation und die sich rasant erhöhenden Energiepreise.

„Die ältere Generation setzt sich politisch ein, um weiterhin am politischen Leben teilhaben zu können. Sei es, um eine umweltfreundliche Politik voranzubringen oder Pflegestrategien mitzuentwickeln“, unterstrich der Vorsitzende der dbb bundesseniorenvertretung.

Dass manche von ihnen sich mit Smartphones, Tablets und soziale Medien schwertäten und sich fragten, ob sich das „überhaupt noch lohnt“, sei nachvollziehbar. Aber: „Die ältere Generation entwickelt sich weiter. Sie digitalisiert sich nicht zuletzt, um der Vereinsamung entgegenzuwirken“, wendete Klitzing ein. Worauf es an dieser Stelle ankäme, sei ein Umfeld, dass Zeit und Geduld in die Schulung Älterer investiere. „Das könnten soziale Einrichtungen oder amtliche Stellen genauso wie die eigene Familie sein“, fordert der dbb senioren Chef.

Worauf Ältere hingegen empört reagierten, sei der plötzliche, ersatzlose Wegfall von Gewohntem, als normal Empfundenem. „Bürgerämter, die nicht mehr analog ansprechbar sind, Reformen, wie aktuell die der Grundsteuer, für die die geforderten Daten nur digital eingereicht werden können. Es kann nicht sein, dass knapp ein Fünftel der Bevölkerung auf diese Weise an den Rand des öffentlichen Lebens gedrängt wird. Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung muss vorangetrieben werden – aber es müssen auch Lösungen für die nicht Digitalisierten vorgehalten werden.“

 

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