Deutscher Philologenverband (DPhV)

Mehr Leistungsorientierung an allen Schularten notwendig

Der DPhV spricht sich gemeinsam mit Olaf Köller, der mitverantwortlich für die PISA-Studie in Deutschland ist, für mehr Leistungsorientierung an deutschen Schulen aus.

Bei einer Podiumsdiskussion mit Elternvertretungen sagt die DPhV Bundesvorsitzende Susanne Lin-Klitzing am 12. April 2024: „Die für uns alle ernüchternden Ergebnisse der letzten PISA-Studie müssen Anlass sein, manches, was in den letzten Jahren entschieden wurde, kritisch auf den Prüfstand zu stellen. Wir treten für eine stärkere Bestenförderung an allen Schularten, insbesondere aber am Gymnasium, ein. Das ist unsere originäre gymnasiale Aufgabe: eine bessere Förderung der Schülerinnen und Schüler hin zur fachlichen Leistungsspitze. Dazu brauchen wir mehr und neu die politische Unterstützung unserer Kultusministerinnen und Kultusminister, wir wollen die Rückendeckung, Schwierigeres zu behandeln und höhere Leistungen fordern zu dürfen.“

Olaf Köller ergänzte: „Wichtig ist dazu der stärkere Fokus auf den Unterricht, die qualitätvolle, fachlich orientierte Unterrichtsentwicklung und eine von der Politik unterstützte positiv besetzte Diskussion über eine höhere Leistungsorientierung in allen Schularten. In der Mathematik- und Deutschdidaktik brauchen wir zudem konkrete Verbesserungsschritte zur Stärkung der diesbezüglichen Motivation der Schülerinnen und Schüler. In diesem Zusammenhang halte ich Veränderungen in der Lehrkräftebildung für ein einphasiges duales Lehramtsstudium insbesondere für die weiterführenden Schulen für nicht zielführend. Auch die Ständige Wissenschaftliche Kommission unterstützt diese Konzeption nicht, sondern spricht sich eindeutig für den kumulativ zu erwerbenden Kompetenzaufbau in zwei Phasen der Lehrkräftebildung aus.“

Mit Blick auf das Gutachten der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) zur Lehrkräftegewinnung und Lehrkräftebildung betonten Lin-Klitzing und Köller die wichtige Rolle der Fachlichkeit im Studium. Man müsse alle Phasen der Lehrkräftebildung zusammen im Blick haben, selbstverständlich aber keine universitären Inhalte in die dritte Phase auslagern. Das einphasige duale Lehramtsstudium hingegen diene der Politik nur zur kurzfristigen Unterrichtsversorgung, nicht aber einer qualitätvollen Neuorientierung in der Lehrkräftebildung für alle Schularten. Lin-Klitzing plädierte für den Erhalt des mehrgliedrigen Schulwesens und des Gymnasiums: „Wir brauchen eine positiv besetzte Qualitäts- und Leistungsdebatte, damit künftig mehr Spitzenförderung auch politisch unterstützt wird.“ Voraussetzung dafür seien auch verbesserte Arbeitsbedingungen für die Lehrkräfte.

 

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