Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG)

Cybercrime: Polizei braucht mehr IT-Spezialisten

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat am 30. September 2020 neue Zahlen zum Bereich Cybercrime veröffentlicht, die nach Ansicht der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) eine besorgniserregende Entwicklung zeigen. Demnach seien die Fälle im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent auf 100.514 gestiegen.

„Der Schaden durch Cyberangriffe ist hoch. Allein der Wirtschaft entstand 2019 ein Schaden von über 100 Milliarden Euro. Hinzu kommen Delikte im Netz, die konkret Leib und Leben von Menschen bedrohen, wie die zunehmende Zahl der Fälle von Kinderpornographie belegen. Hier wird das Internet als Tatmittel benutzt. Die Täterseite im Bereich Cybercrime arbeitet immer organisierter, arbeitsteiliger und professioneller – und das grenzüberschreitend“, kommentierte der DPolG Bundesvorsitzende Rainer Wendt die Zahlen.

„Wir als Deutsche Polizeigewerkschaft fordern deshalb, verstärkt IT-Spezialisten bei der Polizei auf Bund- und Länderebene einzustellen. Das BKA ist dazu jüngst einen wichtigen Schritt gegangen: Künftig sollen jährlich Cyber-Kriminalisten im höheren zweistelligen Bereich eingestellt werden. Außerdem soll der Zugang für Quereinsteiger erleichtert werden. Das brauchen wir dringend bei der Polizei jedes Bundeslandes“, so Wendt weiter.

Er verlangte zudem den Abbau gesetzlicher Hürden bei der Telekommunikationsüberwachung von Messenger-Diensten und die Förderung einer bundeseinheitlichen IT-Infrastruktur. „Cybercrime lässt sich nur auf Augenhöhe wirksam bekämpfen. Das heute vorgelegte Lagebild sollte ein Weckruf an die verantwortlichen Politiker sein“, sagte Wendt.

 

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