dbb Podcast „DienstTag“ - Folge 10: Der Betriebsprüfer

„Die Baby-Boomer gehen und wir werden jedes Jahr weniger“

Ohne effiziente Steuerverwaltung funktioniert der Staat nicht, weiß Diplom-Finanzwirt Thorsten Bulthaup: „Es muss halt auch Geld in die Kasse kommen.“

Im dbb Podcast DienstTag berichtet der 48-jährige Betriebsprüfer aus Herford in Westfalen von seinem Berufsalltag: Davon, dass viele Betriebsprüfer bis zu 90 Prozent ihrer Arbeitszeit im Unternehmen verbringen; dass er dort zwar ein Getränk, niemals aber eine Essenseinladung annehmen würde; wie komplex der Prüfauftrag vor allem bei Großbetrieben werden kann und wie eng sich manchmal die Zusammenarbeit mit Staatsanwaltschaften und anderen Ermittlungsbehörden gestaltet. Außerdem spricht er über die aktuelle Aufgabenvermehrung in der Landesfinanzverwaltung – Stichwort: Grundsteuererklärung – und den wachsenden Personalmangel. „Wir werden jedes Jahr weniger. Aktuell haben wir in NRW 1.500 Vollzeitstellen nicht besetzt und jetzt gehen auch noch die Baby-Boomer“, erzählt Thorsten Bulthaup.

Die technische Ausstattung der Betriebsprüfer – inklusive Dienstlaptops und verschlüsselte Leitungen - sei immerhin auf der Höhe der Zeit, findet Bulthaup. Homeoffice während der Covid-Lockdowns sei trotzdem auch für die Betriebsprüfer eine Herausforderung gewesen. „Die Kinder waren ja auch Zuhause und wir hatten schlicht zu wenig Platz und Schreibtische für alle. Mein Homeoffice hab ich dann irgendwann in unseren Wohnwagen auf der Einfahrt vor dem Haus verlagert.“

 

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