Ebola: Mehr Anerkennung und besserer Schutz für medizinisches Personal
Wenn Ebola sich nicht weiter ausbreiten soll, muss es in Westafrika eingedämmt und schließlich gestoppt werden. Die Bundesregierung sucht freiwillige Helfer, neben Ärzten vor allem auch Krankenschwestern und Pfleger, für den Einsatz in Liberia, Guinea und Sierra Leone. Auch in einigen deutschen Spezialkliniken ist Pflegepersonal mit dem hochgefährlichen Virus konfrontiert. Die komba gewerkschaft im dbb vertritt Pflegepersonal an vielen öffentlich-rechtlichen Krankenhäusern. Ihr Chef, der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach, begrüßt einen aktuellen Forderungskatalog des Berufsrats Gesundheit der CESI zum Umgang mit Ebola.
„Die CESI hat Recht, wenn sie einen besseren Umgang mit dem Pflegepersonal in den EU-Staaten fordert“, so Silberbach. Für die Mitarbeiter, die Ebola-Patienten behandeln und pflegen, müssen höchste Sicherheitsstandards gelten.“ Das betreffe auch die Ausstattung mit adäquaten Schutzanzügen und anderen medizinischen Hilfsgeräten, die wirksam vor einer Übertragung schützen. „Wenn es aber doch zu Infektionen kommt, wie in Spanien geschehen, dann müssen die betroffenen Mitarbeiter eine optimale medizinische Versorgung und ihre Angehörigen eine erstklassige Begleitung erfahren.“ Der komba Bundesvorsitzende zeigt sich erleichtert, dass die beiden spanischen Krankenschwestern genesen sind. „Ich bin froh, dass in den deutschen Krankenhäusern, die Ebola-Patienten behandeln, noch keine Infektionen aufgetreten sind.“
Von den amerikanischen Quarantänemaßnahmen gegenüber medizinischen Helfern, die aus Afrika zurückkehren, hält Silberbach nicht viel. „Das erscheint nur auf den ersten Blick sinnvoll. Bei genauerem Hinsehen stellt man fest, dass auf diese Weise diejenigen abgeschreckt werden, die wir so dringend in den betroffenen Ländern brauchen. Wer diese schwierige Arbeit leistet, darf nicht stigmatisiert werden. Diejenigen verdienen im Gegenteil höchste Anerkennung.“ Das Gesundheitswesen der USA wie auch Europas sei in der Lage, Erkrankungen wirksam zu isolieren. „Wir haben gesehen, dass sogar ein Entwicklungsland wie Nigeria den Ausbruch erfolgreich gestoppt hat. Es besteht also kein Grund zur Panik, wohl aber für einen anerkennenden und fürsorglichen Umgang mit dem Personal, das für uns ins Feuer geht.“ Ebola müsse in Afrika gestoppt werden, so Silberbach. Die Pflegekräfte, die hier wie dort gegen Ebola im Einsatz sind, bezeichnet er als Helden. „Die gesellschaftliche Anerkennung, auch die ihrer Arbeitgeber, darf ihnen nicht versagt bleiben.“
Das Gleiche gelte aber im Prinzip für den ganzen Berufsstand. „Die Krankenschwestern und Pfleger leisten eine hingebungsvolle Aufgabe. Es gibt gerade für das medizinische Personal auch jenseits von Epidemien wie Ebola immer die Gefahr von Infektionen. Die Kolleginnen und Kollegen leisten so oder so immer physisch und psychisch harte Arbeit, für die sie viel mehr Anerkennung und auch eine bessere Bezahlung verdienen.“