- Die stellvertretende dbb Bundesvorsitzende und EBD-Vorstandsmitglied Kirsten Lühmann bei einem Briefing der Europäischen Bewegung (EBD) im dbb forum berlin.
Kirsten Lühmann zum Brexit-Referendum: „EU-Mitgliedschaft nicht leichtfertig aufgeben“
Die stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Kirsten Lühmann appelliert an die Briten, sich am 23. Juni gegen einen Austritt ihres Landes aus der Europäischen Union zu entscheiden: „Europa braucht das Vereinigte Königreich! Vor allem die Vielfalt und die unterschiedlichen Perspektiven sind es, die die Europäische Union ausmachen. Wenn auch die Briten nicht immer ein leichter Partner sind, sorgen sie doch immer wieder für fruchtbare Diskussionen über die Richtung der Union.“ Lühmann äußerte sich am 20. Juni 2016 als Mitglied des Vorstands der Europäischen Bewegung Deutschland, dem sie für den dbb angehört, zusammen mit anderen führenden Persönlichkeiten der deutschen Zivilgesellschaft.
Einer EU ohne die Briten würde eine wichtige Stimme im europäischen Chor fehlen, so Lühmann. „Ich hoffe, dass die Wählerinnen und Wähler am 23. Juni ihre gesamteuropäische Verantwortung sehen und wahrnehmen. Das europäische Projekt hat auch für die Briten unterm Strich mehr Vor- als Nachteile gebracht. Und natürlich gab und gibt es immer wieder Punkte, die die britisch-europäischen Beziehungen auf die Probe stellen.“ Die EU habe aber wiederholt bewiesen, nicht blind gegenüber den Bedürfnissen ihrer einzelnen Mitglieder zu sein. „Europa steht für das europäische Wohlstandsversprechen und eine beispiellose Ära des Friedens. All das sollte nicht leichtfertig aufgegeben werden. Ein Europa der Nationalstaaten ist bereits einmal gescheitert, die EU ist trotz vieler Krisen und unterschiedlichster Interessen, die an ihr zerren, stabil. Das muss so bleiben!“ Ein Austritt des Vereinigten Königreichs sei zwar nicht das Ende der EU, erklärte Lühmann, „aber doch wie der schmerzliche Verlust eines geschätzten Familienmitglieds.“