30 Jahre Deutsche Einheit

Ost-West-Angleichung: Es gibt noch viel zu tun

Auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung spüren junge Beschäftigte im öffentlichen Dienst noch immer eine Kluft zwischen Ost und West. Das muss sich ändern, fordert die dbb jugend-Chefin Karoline Herrmann auf einer von mehreren von der dbb jugend mitorganisierten Kundgebungen in den neuen Bundesländern.

„Trotz und gerade auch wegen des wohl wichtigsten gesamtdeutschen Feiertages waren wir heute auf der Straße, um darauf aufmerksam zu machen, dass auch am 30. Jahrestag der Deutschen Einheit nicht alles gleich ist in Deutschland. Bis heute besteht eine wirtschaftliche Kluft zwischen Ost und West, die vor allem die jungen Menschen nicht nachvollziehen können und wollen“, machte dbb jugend-Chefin Karoline Herrmann in Rostock am 3. Oktober 2020 deutlich, dem Tag der deutschen Einheit. Von Halle bis Dresden, von Rostock bis Berlin –  in den ostdeutschen Bundesländern demonstrierten heute junge Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst für bessere Löhne und gleiche Arbeitsbedingungen in Ost und West.

Eigentlich solle die Jugend von heute die Trennung Deutschlands nur noch aus Geschichtsbüchern kennen, betonte Herrmann ein. Sie forderte größere Anstrengungen, die Lebensverhältnisse zwischen Ost und West endlich anzugleichen. „‘Wir miteinander‘ ist nicht einfach nur ein Motto, das die diesjährigen Feierlichkeiten zum 30. Jubiläum der deutschen Einheit beschreibt. Es ist Ausdruck unserer Nation, die Wiedervereinigung endlich zu leben. Es gibt keinen plausiblen Grund mehr, der Unterschiede beim Einkommens- und Rentenniveau in Osten und West rechtfertigt. Gleiche Arbeitsbedingungen für gleiche Arbeit sollte überall gelten“, stellte sie fest.

Gerade der öffentliche Dienst als einer der größten Arbeitgeber des Landes müsse hier mit gutem Beispiel vorangehen und seiner Vorbildrolle gerecht werden. Die laufenden Tarifverhandlungen für Bund und Kommunen böten den öffentlichen Arbeitgebern den passenden Anlass die Wochenarbeitszeiten in Ostdeutschland an die in Westdeutschland anzugleichen. „Dass die VKA hierfür das Jahr 2025 vorschlägt ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Die Beschäftigten in den ostdeutschen Bundesländern haben auch in diesem Bereich endlich Wertschätzung und Gerechtigkeit verdient“, so Herrmann.

Kundgebung in Berlin: Bessere Bedingungen für Auszubildende

Bei einer Kundgebung auf der Ost- und West-Berlin verbindenden Oberbaumbrücke stellte der Vorsitzende der dbb jugend Berlin, Marcel Oehm, die Forderung nach einer guten Zukunft für junge Beschäftigte im öffentlichen Dienst auf. „Wenn wir wollen, dass sich junge Menschen in Ost und West für eine Karriere im öffentlichen Dienst entscheiden, dann müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Hier gibt es einiges Nachzuholen für die öffentlichen Arbeitgeber. Wir brauchen nicht nur eine Übernahmegarantie, auch die Praktikums- und Auszubildendengehälter müssen jetzt erhöht werden. 100 Euro sind das Mindeste“, forderte Oehm.

 

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