Kongress der dbb bundesseniorenvertretung
Staat muss pflegende Angehörige besser unterstützen und Rente sichern
Die 148 auf dem dbb Bundesseniorenkongress beschlossenen Anträge wertet dbb Chef Ulrich Silberbach als Bereicherung der politischen Positionierung der Dachorganisation.
In seinem Grußwort an den 3. Bundesseniorenkongress am 17. Oktober 2023 hob der dbb Bundesvorsitzende drei Beschlüsse hervor. Bei der Forderung nach einer steuerfinanzierten Entgeltersatzleistung für pflegende Angehörige habe der dbb in enger Abstimmung mit der bundesseniorenvertretung maßgeblich am Modell einer steuerfinanzierten Entgeltersatzleistung mitgearbeitet und dieses schließlich an Bundesfamilienministerin Lisa Paus übergeben. „Das ist ein Riesenerfolg und ein Beispiel für konstruktive innergewerkschaftliche Zusammenarbeit“, so Silberbach in seiner Rede auf der öffentlichen Veranstaltung am zweiten Tag des Kongresses.
„Bei der Durchsetzung der Forderung nach Verhinderung einer weiteren Absenkung des Rentenniveaus und einer Stärkung der Erwerbsminderungsrenten ziehen dbb und bundesseniorenvertretung ebenfalls an einem Strang“, sagte Silberbach. In der internen Arbeitsgruppe „Perspektiven der Rentenpolitik“ beraten neben Frauen, Jugend und Senioren auch Expertinnen und Experten aus allen Teilen des dbb regelmäßig, wie entsprechenden Versuchen seitens der Politik entgegengetreten werden könne. Insbesondere die Zusammenarbeit von dbb jugend und dbb senioren bezeichnete Ulrich Silberbach als „Beitrag zur Generationengerechtigkeit“. Und die Forderung nach einer Stärkung der geriatrischen Rehabilitation solle unter dem Leitgedanken „Reha vor Pflege“ helfen, Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder hinauszuschieben.
Horst Günther Klitzing, den der Kongress am Vortag in seinem Amt als Vorsitzender der dbb bundesseniorenvertretung bestätigt hatte, sagte: „Die ältere Generation ist keineswegs in der Vergangenheit stehen geblieben, in den vermeintlich besseren Zeiten. Wir leben im Hier und Jetzt und machen uns genauso wie die Jüngeren Gedanken um die Zukunft.“ Groß sei unter den Älteren die Sorge um den demokratischen Rechtsstaat „angesichts der schleichenden Tendenzen, historisch erkämpfte und erfolgreich umgesetzte Rechtsnormen zugunsten individueller Egoismen und Zeitgeistströmungen aufzuweichen oder sogar aufzugeben“, sagte Klitzing. „Wir wissen um die Bedeutung eines Lebens in Freiheit und sozialer Verantwortung auf der Basis unseres Grundgesetzes.“
An den Senioren als statistisch relevanter Gruppe der Gesellschaft führe kein Weg vorbei, so Klitzing. Insbesondere seien sie bereit, sich bei der Digitalisierung, bei der Eingrenzung der Folgen des Klimawandels und bei der Integration von Migranten einzubringen. „Wir Älteren können für die gesamte Gesellschaft zu einem Gewinn werden, wenn wir wertgeschätzt und angemessen berücksichtigt werden, wenn wir also teilhaben können“, betonte Klitzing. Die Bestrebungen der Bundesregierung, Forschung zu „Potenziale und Teilhabechancen“ des älteren Teils der Gesellschaft zu initiieren, um diese gesellschaftlich nutzbar zu machen, bewertete der Chef der dbb senioren deshalb als positiv. Nicht nur als Großeltern, auch im Ehrenamt leisteten Senioren und Seniorinnen schon jetzt einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander. „Seniorinnen und Senioren teilen die Erfahrung, dass es Anstrengung kostet, etwas zu erreichen. Diese Erfahrung an Jüngere weiterzugeben kann positive gesellschaftliche Impulse setzen.“
Neben dem Vorsitzenden wurden auch die weiteren Posten in der Geschäftsführung der dbb senioren (wieder)gewählt: Norbert Lütke, der bisherige Zweite Vorsitzende der dbb bundesseniorenvertretung, bekleidet sein Amt für weitere fünf Jahre. Komplettiert wird die neue Geschäftsführung der dbb bundesseniorenvertretung durch drei weitere stellvertretende Vorsitzende: Thomas Krupp (dbb landesbund mecklenburg-vorpommern - dbb m-v), Max Schindlbeck (Verband Bildung und Erziehung - VBE) und Anke Schwitzer (Deutsche Steuer-Gewerkschaft - DSTG).
Hintergrund: „Zukunft. Mit uns. Für alle“ - Unter diesem Motto tagte am 16. Und 17. Oktober 2023 das höchste Gremium der dbb bundesseniorenvertretung, der Bundesseniorenkongress. Alle Informationen dazu gibt es dbb-senioren.de.