Sandra Kothe, dbb jugend
Stimmen aus Potsdam II
Die dritte Verhandlungsrunde in den Entgelttarifverhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) hat in Potsdam begonnen. Die Tarifparteien sitzen heute und morgen zusammen, um in der letzten vereinbarten Verhandlungsrunde bei den vielen noch offenen Themen zu einem Durchbruch zu kommen. Auch die Verhandlungskommission des dbb befindet sich seit heute Mittag wieder in Beratungen. Sandra Kothe, Bundesvorsitzende der dbb jugend, ist Mitglied der Verhandlungskommission.
„Nachwuchskräfte fehlen im öffentlichen Dienst in allen Bereichen. Damit der öffentliche Dienst auch in Zukunft seine Aufgaben in hoher Qualität erledigen kann, müssen die Arbeitgeber investieren und mehr Nachwuchs einstellen. Um Auszubildende zu finden, müssen die Ausbildungsplätze aber deutlich attraktiver werden. Deshalb fordern wir eine Erhöhung der Auszubildendenvergütung um 100 Euro. Außerdem muss endlich eine Garantie her, dass die Auszubildenden nach dem erfolgreichen Abschluss auch unbefristet übernommen werden. Denn wenn die Nachwuchskräfte mit so unsicheren Perspektiven in die Ausbildung starten sollen, werden sie sich im Zweifelsfall eher für eine Karriere in der Privatwirtschaft entscheiden. Wenn man sich die demografische Entwicklung anschaut, können es sich die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst aber nicht mehr leisten, auf qualifiziertes Personal zu verzichten.
Dazu fordern wir, dass auch die Auszubildenden in Zukunft 30 Tage Urlaub im Jahr haben. Denn sie sind nicht weniger beansprucht als die übrigen Beschäftigten im öffentlichen Dienst und haben deshalb auch ein Anrecht auf die gleiche Anzahl an Urlaubstagen. Damit sich in dieser Verhandlungsrunde jetzt endlich etwas bewegt, ist die dbb jugend in den letzten Wochen in großer Zahl für ihre Forderungen auf die Straße gegangen. Bundesweit haben sich sehr viele Auszubildende an den Warnstreiks beteiligt. Und auch Anwärterinnen und Anwärter haben für eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen demonstriert.“