Deutscher Philologenverband (DPhV)

Warnung vor Stundentafel-Kürzung in Berlin

Der DPhV hat sich am 8. August 2022 deutlich gegen eine Verkürzung der Stundentafel an Berli-ner Schulen ausgesprochen.

Eine Kürzung der Stundentafel diene weder den Schülerinnen und Schülern noch ihren Lehrkräften. Stundentafelkürzungen, also weniger Pflichtunterricht etwa in Deutsch, Mathematik und Englisch, würden die Leistungsstandards senken. Zudem müssten die zu wenigen Lehrkräfte parallel mehr Klassen bedienen. „Das ist unzumutbar für alle Beteiligten. Das Berliner Bildungsniveau würde noch mehr sinken“, kritisierte die DPhV Bundesvorsitzende Susanne Lin-Klitzing.

„Wie sehr sich die Schülerleistungen auch noch einmal während der Pandemie verschlechtert haben, zeigt sich gerade jetzt bei der Auswertung der VERA-Vergleichsarbeiten. Immer mehr Grundschüler scheitern bei VERA schon an den Mindestanforderungen. Bei den Sekundarschülern sieht es nicht besser aus“, stellt Kathrin Wiencek, Vorsitzende des Philologenverbands Berlin/Brandenburg, fest. Weniger Unterrichtszeit im qualifizierten Fachunterricht habe eben einen negativen Einfluss auf die Leistungsentwicklung.

Lin-Klitzing ergänzte: „Setzt Berlin eine Stundentafelkürzung um, schafft der Stadtstaat noch schlechtere Bildungsvoraussetzungen für seine Schülerinnen und Schüler und provoziert zudem zunehmend schlechtere Voraussetzungen für eine Vergleichbarkeit mit den Abschlüssen anderer Länder. Das Gegenteil jedoch muss das erklärte Ziel der Bildungspolitik sein: Die gleichen Voraussetzungen für die Berliner Schülerinnen und Schüler wie für die Schülerinnen und Schüler anderer Bundesländer müssen geschaffen werden.“

 

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