Kinderbetreuungssituation in Bayern
Wildfeuer: Flexible Ganztagsbetreuung qualitativ ausbauen
Mit Blick auf das Ziel der Bundesregierung, bis 2013 für 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz zur Verfügung zu stellen, hat die dbb bundesfrauenvertretung die Landesregierungen aufgerufen, Druck zu machen. "Der Regierung läuft die Zeit davon. Aktuell hat in Deutschland im Bundesdurchschnitt – das heißt nicht in jedem Bundesland – gerade einmal jedes fünfte Kind unter drei Jahren die sichere Aussicht auf einen Betreuungsplatz. Bayern schneidet besonders schlecht ab mit einer Betreuungsquote von mageren 17 Prozent", sagte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung am 24. Oktober 2011 auf der Frauenvollversammlung des Bayerischen Beamtenbundes (BBB) in München. Mit jedem Betreuungsplatz, der nicht zur Verfügung gestellt würde, werde potenzielle Arbeitskraft verschenkt, warnte Wildfeuer: "5,6 Millionen Frauen im erwerbsfähigen Alter sind nicht in den Arbeitsmarkt integriert. Viele von Ihnen verfügen über gute Bildungsabschlüsse. Wir blicken hier auf einen schlafenden Riesen, der endlich geweckt werden muss."
Vor diesem Hintergrund erscheine laut Helene Wildfeuer auch der Ruf nach einem Betreuungsgeld für Eltern fragwürdig: "Der Wunsch, den ich und meine Kolleginnen aus anderen Bundesländern am häufigsten zu hören bekomme, ist der nach flexiblen Ganztagsbetreuungsangeboten und nach solchen, die bereits für Kleinkinder ab dem ersten Lebensjahr geeignet sind. Das heißt aber auch, die zur Verfügung stehenden Mittel in vollem Umfang zu nutzen, um die Qualität der Betreuungs- und Bildungsangebote zu verbessern. Denn entscheidend für die Entwicklung des Kindes ist die Qualität der Kinderbetreuung. Und wer eine gute Betreuung und frühkindliche Bildung will, muss auch für ein angemessenes Ausbildungsniveau in der Kindertagespflege sorgen. Dazu gehören allem voran die Aufwertung der Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher, aber auch eine angemessene Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen."