Niedersachsen

Kaum Homeoffice möglich

Während sich Niedersachsen im zweiten umfangreichen Lockdown befindet und die Landesregierung den dringenden Appell an alle Unternehmen gerichtet hat, alle Beschäftigten ins Homeoffice zu schicken, mehren sich erneut die Beschwerden über die mangelhafte IT-Ausstattung der niedersächsischen Landesverwaltung, teilte der NBB am 18. Dezember 2020 mit.

„Der Dienstherr spielt mit der Gesundheit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aus Sicht des NBB besteht aktuell eine zunehmende Verletzung der Fürsorgeverpflichtung des  

öffentlichen Dienstherrn“ sagte Alexander Zimbehl, Landesvorsitzender des Niedersächsischen Beamtenbundes und Tarifunion.

„Derzeit scheitert alles an den internen Strukturen, insbesondere des internen Dienstleisters IT-Niedersachsen. Die Kolleginnen und Kollegen sollen und wollen ihre Arbeitsplätze ins Homeoffice verlegen, sind dort aber nicht arbeitsfähig, weil sie beispielsweise mehr als acht Wochen auf Signaturkarten warten, ihre eigene Technik mit der Landestechnik nicht kompatibel ist oder es spätestens an datenschutzrechtlichen Hürden scheitert, die man längst hätte beheben können“, so Zimbehl.

Der NBB moniert in aller erster Linie den Umstand, dass seitens des Innenministeriums scheinbar die Zeit nach der ersten Lockdown-Phase nicht genutzt wurde. „Offensichtlich war man froh, dass die Landesverwaltung im Frühjahr dank ihrer hochmotivierten Beschäftigten dafür gesorgt hat, dass Niedersachsen vergleichsweise gut durch die Krise gekommen ist. Man hat den weiteren Ausbau der Verwaltungsdigitalisierung, insbesondere für den Aspekt Homeoffice, sträflich vernachlässigt“, kommentierte Zimbehl.

„Das Land Niedersachsen und damit insbesondere die betroffenen Bürgerinnen und Bürger, sowie die niedersächsische Wirtschaft, werden in den kommenden Jahren für diese Versäumnisse des Jahres 2020 teuer bezahlen. Niemand hat mit dieser Krise rechnen können, aber dass wir nach fast einem Jahr diese Grundprobleme der niedersächsischen Verwaltungsdigitalisierung nicht in den Griff bekommen haben, ist ein Trauerspiel“, so Zimbehl.

 

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