Verband Bildung und Erziehung (VBE)

Lesen und Schreiben sind Schlüsselqualifikationen

„Lesen und Schreiben sind und bleiben Schlüsselqualifikationen, die entsprechend gefördert werden müssen. Sie sind Grundlage von Bildung und für den Bildungserfolg“, sagte der VBE Bundesvorsitzende Udo Beckmann anlässlich des neuen Schuljahrs. Verschiedene Erhebungen hatten zuletzt Defizite deutscher Schülerinnen und Schüler im Bereich des Lesens und Schreibens offenbart.

So sei etwa die letzte IQB-Studie zu dem Ergebnis gekommen, das über 20 Prozent der Viertklässlerinnen und Viertklässler die Mindeststandards, welche an Orthografie gestellt werden, gar nicht erfüllen. Weitere 24 Prozent kommen nicht über die Mindeststandards hinaus. „Rechtschreiben muss als essenzielle Grundkompetenz verstanden und anerkannt werden“, forderte Beckmann. „Das heißt, dass Rechtschreiben in ausreichendem Maße in den Lehrplänen verankert werden muss, stofflich und zeitlich. Vor allem, aber eben nicht nur im Deutschunterricht. Die Förderung des Rechtschreibens ist Aufgabe aller Fächer. Sie endet nicht mit der Grundschulzeit. Wir brauchen eine systematische inhaltliche Thematisierung über alle Jahrgangsstufen hinweg.“

Gerade unter dem Gesichtspunkt von Bildungsgerechtigkeit müsse die Politik sicherstellen, dass benachteiligte Schülerinnen und Schüler hinreichend gefördert werden können, so Beckmann: „Wir brauchen beim Rechtschreiben vergleichbare, orthografische Mindeststandards und ein Qualitätsmanagement, welches die Wirkung von Maßnahmen misst, um gezielter steuern zu können. Zudem muss Rechtschreibung in der Lehrerbildung, vom Studium bis zur Fort- und Weiterbildung, einen zentraleren Stellenwert einnehmen. Und nicht zuletzt braucht es massive Investitionen, vor allem in den auch im internationalen Vergleich unterfinanzierten Primarbereich. Denn individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern ist nur möglich, wenn hierfür die erforderlichen finanziellen und personellen Ressourcen bereitgestellt werden.“

 

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