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Verschobener Renteneintritt: Weiterarbeiten, wenn‘s an Nachwuchs mangelt
„Die geplante Rentenaufschubprämie ist kein sinnvoller Anreiz zum Weiterarbeiten“, findet Horst Günther Klitzing, Chef der dbb bundesseniorenvertretung.
„Weiterarbeiten im Ruhestand – angesichts der Fachkräftelücke von 570 000 Stellen im öffentlichen Dienst ist das eine gute Idee für alle, die geistig wie körperlich fit genug und bereit sind, ihren Job weiter auszuüben“, so Klitzing. Das Problem mangelnden Nachwuchses im öffentlichen Dienst lasse sich aber auf diesem Weg nicht nachhaltig bewältigen.
„Ich bezweifle, dass eine Rentenaufschubprämie, so wie sie die Bundesregierung jetzt plant, einen sinnvollen Anreiz für das Arbeiten über die Regelaltersgrenze hinaus bietet.“ Einerseits scheine die Regelung kompliziert und verursache viel Verwaltungsaufwand. Andererseits lohne sie sich für die Betroffenen womöglich nicht, falls sie versteuert werden müsste. Außerdem würde eine Prämie die lebenslang zur Auszahlung kommende Rente mindern.
Hintergrund:
Hinter der geplanten Rentenaufschubprämie steckt die Idee, dass jeder, der über die Regelaltersgrenze hinaus arbeitet, bei Renteneintritt die aufgeschobene Rente plus einen Bonus erhalten soll. Schon jetzt erhöhen Beschäftigte ihre späteren Rentenzahlungen, wenn sie über das reguläre Renteneintrittsalter hinaus arbeiten.
Das Vorhaben ist Teil der im Juli von der Ampel-Koalition vereinbarten „Wachstumsinitiative“ und muss noch im Bundestag beraten und beschlossen werden. Die Prämie soll sich aus der Höhe der entgangenen Rente und den Krankenversicherungsbeiträgen ergeben, die die Rentenkasse für die Zeit der Weiterbeschäftigung für die Betroffenen spart.